Teddybärkrankenhaus in Düsseldorf Medizinstudenten behandeln Kuscheltiere

Düsseldorf · Im Teddybärkrankenhaus konnten Kinder unter der Anleitung von Medizinstudenten ihre Plüschtiere verarzten und so eigene Ängste abbauen

Ilyas (3) und Malik (5) untersuchen gemeinsam mit Mahsa Nassrullahi, die Studentin der Zahnmedizin ist, Plüschtiere.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Feste ziehen Maximilian und Nicolas ihren Pinguin durch die Röhre. Da sich die beiden Sechsjährigen im OP-Bereich befinden, haben sie sterile Kittel, Hauben und Mundschutz an. Wie richtige Mediziner verarzten die Brüder ihre Plüschtiere – im Teddybärkrankenhaus auf dem Uni-Gelände.

In der Krankenhaus-Stadt zwischen Mensa und Rektorat war die Schlange bereits am frühen Morgen sehr lang. Mit großem Einfühlungsvermögen vermittelten die Organisatoren um Maren Loffeld und Tim Seher einerseits den Ablauf in einem Krankenhaus möglichst realistisch und begaben sich zugleich spielerisch auf Augenhöhe der Drei- bis Sechsjährigen Kinder, die ihre Lieblingsplüschtiere und Puppen von Medizinstudenten behandeln zu lassen.

Wer die Anmeldung passiert hatte, ging mit seinem Behandlungsschein zunächst in die Diagnostik zu Bluttest und EKG. Jedes Kind begleitete einer der 350 teilnehmenden Medizinstudenten durch diesen Behandlungsparcours. Ein Highlight war der Röntgenbereich, wo es „wie im echten Leben ein wenig zu warten gilt“, wie Moritz Böttner sagte, der Maximilian und Nicolas begleitete und später einmal Kinderarzt werden möchte. Hier mussten der verletzte Pinguin und der angeschlagene Delphin an einem Seil durch das Röntgengerät gezogen werden, für das eine Krabbelröhre umfunktioniert worden war.

In steriler Kleidung durften die Zwillinge im OP assistieren, ihre Plüschtiere betäuben und mit Verband und Pflaster die Wunden versorgen. Bei der anschließenden Physiotherapie warteten echte Azubis auf Maximilian und Nicolas, hier konnten sich die Jungs auf einem Parcours austoben. Die letzte Station war die Apotheke, wo es Medizin für die Patientenund etwas zu knabbern für die Kinder gab.

Die Mutter von Maximilian und Nicolas, Ursula Kubanek, war mit Freundin Julia Ketelaar und deren Töchtern schön mehrfach im Teddybärkrankenhaus: „Ich finde es schön und hilfreich, dass Kindern so auf spielerische Weise die Angst vor Ärzten und Krankenhäusern genommen wird.“