Freizeit in Düsseldorf Es gibt wieder Kino im Freien
Düsseldorf · US-Blockbuster, europäische Filmkunst sowie Abschlussarbeiten von Studierenden: Die vier Freiluft-Kinos bieten eine große Vielfalt.
Filme unter freiem Himmel zu sehen gehörte bis zur Pandemie immer zu den Höhepunkten des Düsseldorfer Sommers. Corona hat dieses Erlebnis zwei Jahre lang stark eingeschränkt oder sogar ganz ausfallen lassen. Nun laden wieder vier Open-Air-Kinos zu Vorstellungen ein.
Vier Linden
Bereits gestartet ist das Open-Air-Kino im Biergarten Vier Linden im Südpark. Bis Anfang September wird fast jeden Freitag und Samstag bei einsetzender Dunkelheit die Leinwand aufgepumpt und der Projektor angestellt. Auf dem Filmprogramm stehen hauptsächlich europäische Art-House-Filme wie „À la Carte! Freiheit geht durch den Magen“ (1. Juli), „Schmetterlinge im Ohr“ (8. Juli) und der spanische Filmhit „Rosas Hochzeit“ am 23. Juli. Von Meisterregisseur Pedro Almodovar ist „Parallele Mütter“ (15. Juli) zu sehen, aus Deutschland kommen unter anderem Sönke Wortmanns „Contra“ (9. Juli), „Kaiserschmarrndrama“ (13. August) und „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ (20. August). Beginn der Vorstellungen ist jeweils bei Einbruch der Dunkelheit gegen 21.30 Uhr. Das Besondere in Vier-Linden ist, dass die Besucher sich eigene Verpflegung mitbringen dürfen, nur die Getränke müssen am Ort gekauft werden. Organisiert wird das Open-Air-Kino Vier Linden von den Filmkunstkinos Düsseldorf. Anfahrt am besten über die Siegburger Straße bis zum Akki-Haus, dann nur ein kurzes Stück zu Fuß durch den Park. Es gibt auch einen kostenpflichtigen Parkplatz an der Mitsubishi-Electric-Halle.
Open-Air-Kino im Rheinpark
Im Rheinpark zwischen Robert-Lehr-Ufer und Cecilienallee beginnt demnächst der Aufbau für das Alltours-Open-Air-Kino. Am Donnerstag, 14. Juli ist Start. Prachtstück wird wieder die Leinwand sein. Sie ist mehr als 400 Quadratmeter groß und hydraulisch, so dass sie vor Vorstellungsbeginn hochgefahren wird. Die Plätze sind im Stadium-Seating aufgebaut: Jede Stuhlreihe ist etwas höher als die vorherige, von jedem Platz soll es eine gute Sicht auf die Leinwand geben. Aber es lohnt sich auch der Blick an der Leinwand vorbei auf den Rhein und ab 15. Juli auf die Kirmes gegenüber.
Das Programm startet am 14. Juli mit „James Bond – Keine Zeit zu sterben“. Weitere aktuelle US-Blockbuster sind unter anderem „Spider-Man: No Way Home“ (16. Juli), „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ (23. Juli), „Top Gun: Maverick“ (24. Juli), „The Batman“ (29. Juli), „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ (31. Juli), „Elvis“ (5. August). Auch Filmklassiker werden gespielt, etwa „Mamma Mia!“ (22. Juli) und „Bohemian Rhapsody“ (18. Juli), zudem Filme für Eltern und Kinder (“Lightyear“, 28. Juli und „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“, 13. August). Liebhaber deutscher Komödien können sich auf „Wunderschön“ (15. Juli), „Die Geschichte der Menschheit“ (9. August) und „Eingeschlossene Gesellschaft“ (11. August) freuen. Auch eine Premiere steht auf dem Spielplan. Die französische Erfolgskomödie „Monsieur Claude und sein großes Fest“ wird beim Open-Air-Kino erstmals in Düsseldorf zu sehen sein. Mit dabei ist die Schauspielerin Salimata Kamate, die im dritten Teil der „Monsieur Claude“-Reihe erneut die resolute Ehefrau des exzentrischen Mannes Koffi spielt. Salimata Kamate steht bei der Vorführung für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.
Karten gibt es im Online-Vorverkauf für 14 Euro, wer einen festen Platz reservieren möchte, zahlt 18 Euro an der Abendkasse. Einlass ist stets um 19 Uhr, Filmstart je nach Sonnenuntergang ab 21 Uhr. Das Alltours-Open-Air-Kino bietet auch Besuchern abseits der Filmvorstellungen etwas Besonderes. Unterhalb der Leinwand direkt am Rheinufer ist der Kino-Beach montags bis mittwochs ab 19 Uhr sowie donnerstags bis sonntags ab 16 Uhr. Es gibt echten Sand, dazu Sonnenstühle und Getränke. Der Eintritt zum Beach ist für Besucher kostenlos.
Flingernlichtspiele
Die Filmwerkstatt Flingern bietet auch ein Open-Air-Kino an. Los geht es am Donnerstag, 30. Juni. Für die Flingernlichtspiele bauen die Mitarbeitern der Filmwerkstatt hinter dem Gebäude im Hof Birkenstraße 47 eine Leinwand auf. Es gibt etwa 50 Platze mit Liegestühlen, der Eintritt zu den Vorstellungen ist kostenlos. Getränke gibt es zu kaufen.
Acht Filme stehen auf dem Programm, das etwas für echte Cineasten ist. Denn zu sehen sind Klassiker der vergangenen Jahrzehnte und aktuelle Werke, die sonst kaum den Weg auf eine Leinwand finden würden. Den Start macht „L’Eclisse“ (1962) von Regisseur Michelangelo Antonioni. Das Drama „Lingui“ von 2021 am 21. Juli erzählt von einer schwangeren Frau im Tschad und „Martin Eden“ aus dem Jahr 2019 am 23. Juli handelt nach Jack Londons Buchvorlage von einem angehenden Schriftsteller Anfang des 20. Jahrhunderts.
Hafenkunstkino
Als erste permanente Einrichtung für Film- und Videokunst im öffentlichen Raum bezeichnet Veranstalter Björn Merse das Hafenkunstkino. Die als „Platz der Medien“ oder „Ueckerplatz“ bekannte Fläche im Medienhafen, Zollhof 13, wurde vom Künstler Günther Uecker mit halbkreisförmigen Sitzbänken, dem Projektionsturm und mit der bespielbaren Wand entworfen. Die gemeinnützige Firma Art Vision nutzt den Platz zum Zeigen von Filmen – und zwar das ganze Jahr über, auch im Herbst und Winter.
Auf dem Programm stehen Kurzfilme, Videokunst und Abschlussfilme von Hochschulabsolventen. Das Hafenkunstkino startet jeweils 15 bis 30 Minuten nach Sonnenuntergang, Ende ist gegen 1 Uhr. Der Eintritt ist frei.