Düsseldorf Kita im Volksgarten kann öffnen
Die Betriebsgenehmigung wurde am Mittwoch erteilt. Eine Übergangslösung für den strittigen Hydranten ist gefunden worden.
Düsseldorf. Johannes Horn, Leiter des Jugendamtes, hatte am Mittwochabend gute Nachrichten für alle Betroffenen, die seit mittlerweile mehr als zwei Wochen auf die Eröffnung der neuen Kita im Volksgarten warten. „Ich habe vor wenigen Minuten den Anruf bekommen, dass jetzt alles unter Dach und Fach ist.“ Damit können 112 Kinder ab das neue Gebäude, das direkt am Wasser des Parks liegt, in Besitz nehmen.
Eigentlich sollte die Kita schon am 2. August öffnen. Weil bei Bauprüfungen aber diverse Mängel aufgefallen waren, war keine Betriebsgenehmigung erteilt und der Termin zunächst auf ungewisse Zeit nach hinten verschoben worden. Bis Mittwoch offen war noch die Frage, ob ein Hydrant vor der Kita im Brandfall genügend Wasser fördern kann; denn die Rohrleitungen stammen noch aus Zeiten der Bundesgartenschau 1987. Zunächst war die Baufirma Collineo davon ausgegangen, dass der Hydrant der Netzgesellschaft gehört. Erst kürzlich war dann herausgekommen, dass er in Besitz der Stadt ist. Folglich musste eine neue Prüfung angesetzt werden.
Am Mittwochabend verkündete Amtsleiter Horn die am Ende doch ganz unkomplizierte Lösung vor den zunächst aufgebrachten Eltern. „Der Hydrant reicht vorläufig aus, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen. In den kommenden Wochen wird jedoch eine neue Leitung verlegt und somit ein neuer Hydrant installiert.“ Dann werde einfach umgeschaltet.
Für die Eltern endet damit eine Zeit der Ungewissheit. „Im Nachhinein sind zwei Wochen Verzögerung ja nicht die Welt. Das schlimmste war die Ungewissheit — keiner wusste, wie lange wir umplanen müssen“, sagt beispielsweise Daniel Fehr, dessen Sohn am Donnerstag endlich zum ersten Mal in der Kita betreut werden kann. Eine andere Mutter pflichtet ihm bei: „Am schlimmsten war die Nichtplanbarkeit des Ganzen.“
Derweil hatte die Stadt schon Gebührenbescheide an den Großteil der Eltern geschickt. Die Horn aber am Mittwoch zurücknahm: „Wir erstatten das Geld zurück und berechnen die Beiträge erst ab September.“
Das sei fair, sagt eine Mutter. „Aber als wir vor einer Woche bei der Stadt angerufen haben, klang das noch ganz anders. damals sagte man uns, dass wir in jedem Fall zahlen müssen.“
Schon seit einer Woche geklärt ist die Frage der Trinkwasserqualität. Das Gesundheitsamt hatte eine erneute Prüfung angeordnet, weil die erste nur ein mangelhaftes Ergebnis erzielt hatte. Ganz ist das Problem aber offenbar auch noch nicht vom Tisch. So mussten in dem Gebäude Spüleinrichtungen installiert werden, die jeden Morgen eine gewisse Menge Wasser durch die Rohre pumpen, um die von eventuellen Keimen oder Rückständen zu reinigen. „Das ist aber eine reine Vorsichtsmaßnahme“, so Horn.
Kritisiert wurde vonseiten der Eltern noch einmal die Kommunikation. „Wir haben erst anderthalb Tage vor dem angesetzten Eröffnungstermin erfahren, dass der so nicht stattfinden kann“, beklagt eine Mutter. Bauunternehmer Dirk Bergander, der zuletzt auch vom Trägerverein „Kinder, Kinder“ immer wieder für sein Krisenmanagement kritisiert worden war, rechtfertigt sich: „Es hat sich herausgestellt, dass die Mängelliste nach der Bauprüfung nicht so schnell abgearbeitet werden konnte, wie gedacht.“