Klaus-Peter Dahmen ist tot
Ein Stadtteil trauert um seinen großen Brauchtumsfreund.
Düsseldorf. Klaus-Peter Dahmen ist tot. Wie ein Lauffeuer ging diese Nachricht durch Rath, wo er so unendlich viel Gutes für die Anlieger getan hat. Die Liste der Beileidsbekundungen über die Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine, deren Ehrenvorsitzender er zuletzt war, hatte im Nu über hundert Eintragungen. Ein Brauchtumsfreund rund um die Uhr. Ein Ehrenamtler, der dieses Wort nie in den Mund genommen hätte, weil es für ihn selbstverständlich war, anderen zu helfen. Er wurde nur 63 Jahre alt.
1984 wurde ein Martinsmann gesucht. KPD, wie ihn die Freunde nannten, war zu diesem Zeitpunkt Vorstandsmitglied der Gesellschaft Helmut von Moltke, konnte aber nicht reiten und hatte auch kein Pferd. Vier Wochen später saß er hoch zu Ross. Zwei Jahre später gründete er aus den eigenen Reihen der Rather Schützen den Rather Reiterverein. Er selbst saß bis zu seiner Schulterverletzung im Jahr 2001 auf dem Pferd und führte als Herold die meisten Schützenfeste in Düsseldorf an.
So lernte er die Kameraden anderer Vereine kennen und sie ihn. Als Peter Justenhoven das Ehrenamt als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine abgab, wurde er zum Sprecher der IGDS gewählt.
Zugleich vertrat er einen wunderbar hausgemachten Karneval. 1996 wurde er Präsident der Närrischen I-Dötz. Er blieb es bis zuletzt. Sein „Familienfrühstück“ war begehrt. Karten bekam man nur, wenn jemand eine Karte zurückgab.
Sein Hauptengagement aber galt dem Bürgerschützen-Verein Rath, dessen erster Chef er von 1992 bis 2014 war. Der Verein ist konfessionell und parteipolitisch ungebunden und feiert den Schützengottesdienst stets ökumenisch.
Dahmens erklärtes Ziel bei allem, was er als Protestant tat, bestand darin, „die Leute mitzunehmen“, wie er es nannte. So wurde in Rath die Goldene Mösch nicht einfach nur durch die Straßen getragen, sondern vor dem Rundgang gab es Butterbrote, die er wie seine Jutta zu schmieren pflegten.