Düsseldorf Kö-Bogen-Tunnel offen: Der Verkehr rollt
130 Millionen Euro hat das eröffnete 870 Meter lange Stück von Norden nach Süden gekostet. Damit sind alle vier Tunnel-Äste offen.
Düsseldorf. Ob sich nun wirklich die vielen Staus in der Innenstadt wenn nicht auflösen so doch reduzieren, wird sich zeigen. Eine massive Erleichterung für die Autofahrer aber dürft die gestrige Fertigstellung des letzten Kö-Bogen-Tunnels allemal mit sich bringen. Nunmehr sind alle vier Äste des Tunnelsystems, das den Tausendfüßler plus die früheren oberirdischen Straßen ersetzt, befahrbar.
130 Millionen Euro hat allein der 870 Meter lange Nord-Süd-Tunnel gekostet, der von der Hofgartenstraße bis zur Berliner Allee (die Rampe kommt an der Johanneskirche raus) beziehungsweise zur Immermannstraße führt.
Oberbürgermeister Thomas Geisel freute sich bei der Tunnelfreigabe vor allem darüber, dass die Stadt voll im Zeit- und Kostenrahmen geblieben sei: „Es ist sicher ein Tag, dem viele Autofahrer entgegengefiebert haben“, sagte Geisel. Nun hat er bekanntlich den Tunneln des Großprojektes Kö-Bogen nie entgegengefiebert, sondern im Gegenteil stets Zweifel an ihrem Sinn geäußert — in puncto Bau- und Folgekosten sowie der Dimensionierung: „Aber jetzt schauen wir nach vorne, die Tunnel bringen eine Entlastung für den Verkehr und ich freue mich auch auf die folgende Oberflächengestaltung.“
Zwar rollten die Autos schon am Dienstagnachmittag durch den Nord-Süd-Tunnel, allerdings nur auf einer Spur. Es müssen noch Geländer und Lärmschutz eingebaut werden, zudem fehlt noch die Anbindung zum längst fertigen Nord-West-Tunnel. Erst im April 2016 sollen alle Fahrspuren zur Verfügung stehen, insofern dürften sich die Autos bis dahin, vor allem in den Vorweihnachtswochen, immer wieder mal stauen.
Gewöhnungsbedürftig bleiben die jeweils 85 Meter langen Ein- und Ausfahrtsrampen der Tunnel. Und jede Freude auf die Oberflächengestaltung samt der dort offen fließenden Düssel wird schon jetzt durch die wuchtigen Straßenbahngleise getrübt, die auf ihre Verlegung über die künftigen Grünstreifen warten. Sie zeigen, dass es eine echte Verbindung der Hofgartenteile nicht geben kann, weil hier mehrere Straßenbahnlinien verkehren werden.
Zunächst aber werden neue und bereits bestehende Tiefgaragen an die Tunnel angebunden. Die Tunnel selbst sind ans städtische Verkehrssystem-Management angeschlossen. In der neuesten Röhre sorgt zudem Deutschlands erste LED-Adaptionsbeleuchtung auf den ersten 150 Metern dafür, dass sich die Lichtverhältnisse im Tunnel denen draußen fließend anpassen.