Düsseldorf U-Bahn und Kö-Bogen-Tunnel: Endspurt für die Großbaustellen
Wenn der Verkehr unterirdisch läuft, gehen die Baustellen oberirdisch an einigen Stellen weiter.
Düsseldorf. Zwei Großbaustellen gehen nach vielen Jahren endlich auf die Zielgerade: die Arbeiten für die Wehrhahn-Linie und die Kö-Bogen-Tunnel. Am 9. November gibt die Stadt die letzte der vier Auto-Röhren zwischen Dreischeibenhaus und Libeskindbauten frei. An den ersten drei Adventssamstagen können dann die neuen Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie besichtigt werden (siehe Kasten). Los geht es schließlich am 20. Februar: die neue U-Bahn fährt einen Tag lang mit Pendelzügen durch den Tunnel, da für die Netzumstellung noch Arbeiten an der Oberfläche nötig sind. Ab 21. Februar gilt dann der neue Fahrplan.
Rund 1,1 Milliarden Euro kosten die beiden Projekte. Wir geben einen Überblick zum Stand der Dinge auf den Baustellen und dazu, was jetzt noch für Arbeiten anstehen:
Die drei Verbindungen von Süden nach Norden, von Süden nach Westen und von Norden nach Westen sind längst in Betrieb. Mittlerweile ist auch der Rohbau der noch fehlenden Röhre, die den Tausendfüßler ersetzen wird, abgeschlossen. Derzeit läuft der Straßenbau, die Wandbeschichtung wird aufgetragen und die Technik installiert. Noch in diesem Monat werden die Fahrbahnen von Immermannstraße, Berliner Allee und Blumenstraße erneuert. An erstgenannten Straßen wird dann auf den Fußgänger-Flächen das Kö-Bogen-Pflaster verlegt.
Vor dem Dreischeibenhaus entsteht zudem gerade in einem riesigen Loch die Spindel für die neue Tiefgarage unter dem Gründgens-Platz.
Die Brücke für die Straßenbahn, die den Tunnel oberirdisch zwischen Dreischeibenhaus und Theatermuseum queren wird, ist ebenfalls im Rohbau fertig. Die Gleise werden am Schluss über die noch offen zu legende Düssel geführt.
Sobald der letzte Tunnel (zunächst nur einspurig) offen ist, fließt der komplette Autoverkehr unter der Erde. Oberirdisch beginnt dann der Ausbau von Gleistrasse und Haltestellen, was alles bis zum Start der Wehrhahnlinie fertig sein soll. 2016 und 2017 kommt dann abschnittsweise die Platanenallee auf der Nord-Süd-Achse.
Der Testbetrieb ist laut Stadt erfolgreich beendet worden. Zurzeit schult die Rheinbahn ihre Fahrer. Auch die Überprüfung der Zugsicherungsanlage ist im Wesentlichen abgeschlossen. Auf Hochtouren läuft derweil der architektonische und technische Ausbau der Bahnhöfe, die Rolltreppen sind vielerorts montiert.
Über der Erde verschwinden nach und nach die Baustellen. Die Fläche am Graf-Adolf-Platz wird etwa bis zum Start zurückgebaut.
Andere Baustellenflächen bleiben jedoch erhalten, da auch noch parallel zum Betrieb Arbeiten stattfinden müssen. So werden an der Tunnelöffnung am Wehrhahn die Weichen zurückgelegt. Umfangreiche Arbeiten über mehrere Monate sind am Bahnhof Pempelforter Straße nötig: Gleise werden ausgebaut, Straßen und Gehwege angepasst. Für diese Zeit kündigt die Stadt sogar Vollsperrungen an.
An der Schadowstraße fehlt noch der nordöstliche Treppenzugang, der ab August 2016 begehbar sein soll. Nördlich der Station Benrather Straße stehen Arbeiten an Kanälen, Leitungen und Straßen aus. Die provisorischen Straßenbahn-Haltestellen an Kasernenstraße und Graf-Adolf-Platz werden entfernt.
In Bilk ist noch ein größerer Umbau nötig. Die vom Bahnhof aus gesehen in Richtung Bachstraße bergauf verlaufenden Gleise müssen in den Tunneleingang verlegt werden. Eine Woche lang können vor dem Start der Wehrhahn-Linie dort keine Bahnen fahren. Erst danach kann die Fläche über dem Tunneleingang und die oberirdische Haltestelle gestaltet werden. Im Mai soll sie in Betrieb gehen können, bis dahin bestehen die provisorischen Halte an Brunnenstraße und Aachener Straße.