Gastronomie „Köhlerliesel“: Wuppertaler bringen ihr Bar-Konzept nach Düsseldorf

Düsseldorf · Die Macher der „Köhlerliesel“ führen bereits seit einiger Zeit eine erfolgreiche Bar in Wuppertal. Jetzt wollen sie auch in Düsseldorf Fuß fassen.

In ihrer neuen Kneipe (v.l.): Julian Cetinbas, Viktoria Kral, Ilkay Cetinbas.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Ein bisschen durcheinander sieht es drinnen noch aus. Doch das Herzstück steht schon: die Bar. Und auch die Namensgeberin der neuen Kneipe an der Ratinger Straße 23 hat schon ihren Platz gefunden. Über der Treppe, die in den unteren Bereich führt, blickt die „Köhlerliesel“ mit ihrem blonden Haar und dem hellblauen Kleid in der Wiese sitzend von ihrem Bild und hält das Renovierungstreiben im Auge.

Es hat sich schon viel getan in der Kneipe, in der früher das „Lustwandel“ und später ein Irish Pub untergebracht waren und die nun seit einem knappen Jahr leer steht. Die Inhaber Julian und Ilkay Cetinbas freuen sich mit ihrer Betriebsleiterin Viktoria Kral schon auf die Neueröffnung, die – wenn alles nach Plan verläuft – am 31. Oktober stattfinden soll.

Brüder Cetinbas führen schon erfolgreiche Bar in Wuppertal

Ein Experiment ist die „Köhlerliesel“ für die drei aber nicht. Schon seit sieben Jahren führen die Brüder Ilkay und Julian Cetinbas das „Zum Köhlerliesel“ im Wuppertaler Luisenviertel. „Unsere Brauerei ist jetzt auf uns zugekommen und hat uns gefragt, ob wir das Konzept an die Ratinger Straße bringen wollen“, erklärt Julian Cetinbas den doch etwas ungewöhnlichen Hergang. Doch das Bauchgefühl sei bei den drei Gastronomieerfahrenen sofort gut gewesen.

„Wir glauben, dass das Konzept hier gut funktioniert“, sagt der 32-jährige Julian Cetinbas. Was das Konzept ist? „Hochwertige Drinks in entspannter Atmosphäre“, ergänzt sein Bruder Ilkay Cetinbas (35). Der Fokus liegt dabei klar auf der Bar. Hier soll es bald kreative Cocktails und Schnäpse geben. Viele davon hat das Team in vielen Jahren in Wuppertal teils selbst erfunden, teils auch von Kollegen aus anderen Kneipen zugetragen bekommen. Das sind zum Beispiel ein „Ed von Schleck“- oder ein Käsekuchen-Schnaps.

Und auch die „Köhlerliesel“ ist Namenspatin für zwei Cocktails - den „Köhler“, einen eher herben, und die „Liesel“, einen fruchtigen. So setzt sich übrigens auch der Name der Wuppertaler Kneipe zusammen. Dort, wo diese sich heute befindet, war im Hinterhaus früher die Glaserei Köhler untergebracht. Vorne am Haus hat eine Oma Liesel währenddessen belegte Brötchen am Fenster verkauft. Doch eigentlich ist die „Köhlerliesel“ auch eine Märchen und Schlagerfigur aus dem Harz.

„Das Bild an der Wand kommt von einem Plattencover des Lieds ‚Denke heute nicht an morgen‘, das fanden wir sehr passend“, sagt Julian Cetinbas. Das Bild ist auch nicht das einzige neue Element in der Kneipe. Drei Monate wurde hier umgebaut und renoviert. Nun zeigt sich die Lokalität mit Industriecharme und viel Beton sowie passenden Metallgittern. Außerdem soll noch viel Grün mit Pflanzen dazukommen.

In der unteren Etage wurde ein Veranstaltungsbereich eingerichtet, in dem etwa Lesungen stattfinden sollen, aber auch andere Formate sind denkbar. Ebenerdig findet sich die Bar mit vielen Sitzgelegenheiten, eine kleine Treppe weiter oben ein Bistrobereich. Dort soll es kleine Speisen wie Flammkuchen und Salate mit frischen Zutaten aus der Region geben.

„Köhlerliesel 2.0“ könnte man das Konzept auch nennen - so formulieren es die drei Macher der neuen Kneipe. Sie haben das Gefühl, dass ihre Idee gut zum neuen Standort an der Ratinger Straße passen könnte.

Auch wenn der Fokus auf der Bar liegt, ist es ihnen wichtig zu betonen, dass es hier keinesfalls darum gehen soll, möglichst günstig möglichst viel Alkohol zu trinken. Vielmehr hoffen sie auf ein buntes Publikum, das hier in schönem Ambiente Freunde trifft oder den Arbeitstag ausklingen lässt. Selbst wenn hier durchaus auch gerne ausgelassen gefeiert werden darf.