Konzert von Ed Sheeran in Düsseldorf: Keine Verlegung in die Arena

Stadt und Veranstalter hoffen doch noch auf eine Genehmigung des Ed Sheeran-Konzerts im Düsseldorfer Rat — die Chancen sind jedoch nur noch sehr gering. Die 85 000 Fans interessiert vor allem: Was wird aus meinem Ticket?

Foto: Kusch / dpa

Düsseldorf. Der drohende Ausfall des Ed-Sheeran-Konzertes am 22. Juli bleibt das „heißeste“ Thema in Düsseldorf. Oberbürgermeister Thomas Geisel zeigte sich am Dienstagmorgen auf einer Pressekonferenz „betroffen über das sich abzeichnende Meinungsbild in der Politik“. Damit meint er, dass es am Mittwoch im entscheidenden Planungsausschuss der Stadt wohl keine Mehrheit für eine Erteilung einer Genehmigung für das Großkonzert geben wird, weil sich nach den Grünen am Montagabend auch die CDU-Fraktion mit großer Mehrheit auf ein "Nein" festgelegt hat.

Geisel kommentiert das angesäuert: „Schon über die Grünen habe ich mich gewundert, die alles abgelehnt haben, bevor überhaupt die Pläne und Konzepte vorlagen. Und auch in der CDU-Fraktion konnten alle Fragen beantwortet, alle Bedenken ausgeräumt werden.“ Sein Resümee: „Es gibt keine sachlichen Gründe für eine Verweigerung der Genehmigung, sondern offenbar nur politische.“

Ob es auch bei einer Ablehnung im Planungsausschuss noch eine Chance für das Konzert gibt, blieb offen. Geisel sagte nur, eventuell lasse sich die Entscheidung in die Ratssitzung „schieben“. Der Rat tagt am Donnerstag. Doch die Mehrheitsverhältnisse entsprechen denen des Fachausschusses. Offenbar gibt es die vage Hoffnung, dass es — womöglich bei einer geheimen Abstimmung — doch noch „Umfaller“ bei den ablehnenden Fraktionen geben könnte. Realistisch ist das indes nicht.

Die für die Karteninhaber wichtigste Frage, konnte bei der Pressekonferenz nicht „final“ geklärt werden. Was wird aus den nicht gerade billigen Tickets? Zwar saßen viele Experten aus vielen bereichen auf dem Podium — doch vom Konzertveranstalter FKP Scorpio war niemand erschienen. D-Live-Chef Michael Brill sprach von einem beispiellosen Vorgang, deshalb sei man darauf nicht so vorbereitet. Irgendwann rang er sich freilich zu diesem Satz durch: „Ich gehe davon aus, dass alle ihre Karten zurückgeben können und das Geld erstattet bekommen.“

(Paul McCartney trat 2016 in der Esprit-Arena auf. Für Ed Sheeran sei das keine Option, heißt es. Archivfoto: Melanie Zanin)

Und: Einen „Plan B“, sprich eine Verlegung des Konzertes in eine Arena, sei es in Düsseldorf oder Schalke, gebe es nicht, sagte Brill. Die Düsseldorfer sei mit einer Konzert-Kapazität von 42 000 Fans schlicht zu klein, „sonst hätten wir sie ja von Anfang für Ed Sheeran genommen“, so Brill. Und zwei Abende hintereinander gäbe Sheerans Tourneeplan nicht her.

Die allermeisten Besucher stammen übrigens aus dem Ruhrgebiet rund um Essen, wo das Konzert ja ursprünglich stattfinden sollte. Aus Düsseldorf sollen nur rund 5000 Fans sein.

Brill und Geisel unterstrichen erneut, wie wichtig der neue Open-Air-Park für Düsseldorf als Veranstaltungsort sei. Wenn man im Entertainment-Geschäft in Zukunft wettbewerbsfähig sein wolle, benötige man eine solch gut geeignete Großfläche für Konzerte im Bereich 80 000 plus unbedingt.

Eine Absage für Ed Sheeran würde die Reputation Düsseldorfs allerdings beschädigen, fürchtet Geisel. Und dazu immerhin äußerte sich FKP Scorpio, wenn auch nur schriftlich in Form einer vorbereiteteten Warnung von Geschäftsführer Folkert Koopmans: „Düsseldorf fehlt ein Spielort in der Größenklasse des Open-Air-Parks. Nur wenn die nötigen Voraussetzungen gegeben sind, können wir Düsseldorf in der kommenden Tourneeplanung auch berücksichtigen.“