Krankenhaus-Keime: „Es lässt sich nicht verhindern“
Gesundheitsdezernent Meyer-Falcke fordert Teste für alle Patienten. Die Situation sei jetzt wieder im Griff.
Das Thema stand nicht auf der Tagesordnung. Trotzdem wollte Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke die Politik über den aktuellen Stand in Sachen Krankenhaus-Keime informieren. 22 Patienten waren in den Uni-Kliniken daran erkrankt, elf von ihnen gestorben. „Wir haben die Situation jetzt wieder im Griff“, versicherte er den Mitgliedern des Ausschusses für Gesundheit und Soziales.
Meyer-Falcke betonte noch einmal, dass Krankenhaus-Keime nicht entstehen, weil zu nachlässig geputzt wird: „Das hat mit dem überbordenden Einsatz von Antibiotika zu tun.“ Die Bakterien seien „pfiffige Lebewesen“, die sich sehr schnell an ein neues Medikament gewöhnen. Darum gebe es immer mehr multiresistente Keime, die auf Antibiotika nicht mehr reagieren: „Zuerst trifft es die Menschen, die schwerst krank sind.“
Die Uni-Klinik habe unter anderem Hilfe beim Robert-Koch-Institut um Hilfe gebeten. Gemeinsam sei es gelungen, die Krankenhaus-Keime zu bekämpfen. Das heiße aber nicht, dass ähnliche Zwischenfälle in der Zukunft nicht wieder vorkommen. „Es lässt sich nicht verhindern“, machte der Gesundheitsdezernent deutlich.
Helfen könnte eine „holländische Lösung“. Dort werden alle Patienten, die ins Krankenhaus kommen, grundsätzlich auf multiresistente Keime überprüft. Meyer-Falcke will sich dafür einsetzen, dass landesweit eine einheitliche Lösung gefunden wird, weil Keime an der Stadtgrenze nicht halt machen. An der Uni-Klinik sind diese Tests schon vorgeschrieben. Seit Februar gab es keine neuen Fälle mehr.