Achenbachs Anteile an Sammlung "Rheingold" gesperrt

Düsseldorf (dpa). Die Betrugsvorwürfe gegen den inhaftierten Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach haben Konsequenzen für seine Sammlungsbeteiligungen. Die Staatsanwaltschaft Essen habe den Anteil Achenbachs an der privaten Sammlung „Rheingold“ gesperrt, teilte der Mitgesellschafter Eugen Viehof am Dienstag auf Anfrage mit.

Sitzt seit vier Wochen in U-Haft: Helge Achenbach.

Foto: dpa

Achenbach habe auch sein Mandat als Geschäftsführer der Sammlung niedergelegt.

Zuvor wurden bereits Achenbachs gesamte Konten gesperrt. Dabei handelt es sich um ein gerichtliches Eilverfahren zur vorläufigen Sicherung eines Anspruchs in Geld. Die Staatsanwaltschaft wollte sich nicht zu dem Sachverhalt äußern. Achenbach sitzt seit vier Wochen unter Betrugsverdacht in U-Haft.

Die Witwe des Aldi-Erben Berthold Albrecht hatte Strafanzeige gegen den Kunstberater erstattet. Dem 62-Jährigen wird vorgeworfen, Kunstwerke und Oldtimer mit verdeckten Preisaufschlägen und frisierten Rechnungen an Albrecht weiterverkauft zu haben. Der Schaden soll bei mindestens 18 Millionen Euro liegen.

Die Familie des Kunstberaters hat die Betrugsvorwürfe zurückgewiesen. Unterdessen gibt es Spekulationen über die Bedeutung einer Liste mit rund 200 Kunstwerken, die Achenbach gekauft und verkauft haben soll. Darüber hatte der „Spiegel“ berichtet. In Kunstmarktkreisen hieß es, auf der für die Privatbank Berenberg erstellten internen Liste seien Transaktionen Achenbachs der vergangenen 15 bis 20 Jahre vermerkt.

Das Geldhaus hatte mit Achenbach das Unternehmen Berenberg Art Advice gegründet. Die Liste sei Interessenten für einen geplanten Kunstfonds vorgelegt worden. Konkrete Angaben zu Käufern oder Verkaufsmodalitäten seien darauf nicht vermerkt gewesen. Ob die Liste auf weitere mögliche Opfer verweist, ist unklar. „Im Moment gibt es keine konkreten Anknüpfungspunkte auf weitere Geschädigte“, sagte die Essener Oberstaatsanwältin Anette Milk.

Die Bank hatte Art Advice im Sommer 2013 aufgelöst und sich von Achenbach und einem weiteren Manager getrennt, nachdem intern Unregelmäßigkeiten bei Kunstverkäufen Achenbachs an den Pharma-Unternehmer Christian Boehringer aufgeflogen waren. Bei drei bis vier Rechnungen für Boehringer sei „getrickst“ worden, hieß es. Achenbach soll Boehringer daraufhin 1,2 Millionen Euro zurückerstattet haben.