Aufführung: Eine Hommage an Eugen Roth
Das Aurora Theater widmet dem Dichter eine Revue.
Düsseldorf. Viel zu oft hockt der schüchterne Archivar Felix alleine zwischen seinen Büchern. Anzug mit braver Weste und Fliege, biedere Frisur: Das Publikum des Theater Flin erkennt sofort, dass Felix, die Hauptperson des Stücks "Die Eugen Roth Revue", kein Frauenheld ist.
Die flotte Anni (Gerda Hinze) spielt ihm ihre Liebe nur vor, und dass Vroni (Karin Halinde) eigentlich die Richtige für ihn ist, merkt er erst spät.
Felix reflektiert seine Tollpatschigkeit jedoch immer wieder, bis er sein Leben mit den Worten Roths zusammenfasst: "Ein Mensch war eigentlich ganz klug, und schließlich doch nur klug genug, um einzusehen, schmerzlich klar, wie blöd er doch im Grunde war."
In dem zweistündigen Stück ist der Dichter allgegenwärtig. So auch, wenn die eitle Anni mit ihren Kolleginnen Schminktipps austauscht: "Es bleiben schließlich nur die Affen, so hässlich wie sie Gott geschaffen."
Während der Premiere am Donnerstagabend erfährt das Publikum von Werk und Leben des Dichters Roth, der von 1895 bis 1976 lebte. Felix und Vroni erzählen, dass Roth während des Krieges verletzt wurde, dass er Lokalredakteur war und dass er in München lebte.
Eugen Roth nimmt gerne die Schwächen seiner Mitmenschen aufs Korn - komisch, scharf- und hintersinnig. Nicht nur die Gedichte machen den Abend zu einem Erlebnis, auch die Schauspieler brillieren.
Arnd vom Felde stellt nicht nur den schüchternen Felix überzeugend dar, sondern auch den eingebildeten Fotografen Xaver, der mit Sonnenbrille, Lederhose und Hüftschwung die Herzen der Frauen erobert.
Nicht selten sprechen die Zuschauer die Reime lachend mit, und auch der Sohn des Dichters, Thomas Roth, hat es sich nicht nehmen lassen zu kommen.
Regisseurin Karin Halinde peppt die Geschichte rund um Felix mit hintergründigen Wortwitzen auf, in denen der Zuschauer sich oder seinen Nachbarn wiedererkennt.
Weitere Termine: 19. und 20.Dezember sowie am 30. und 31. Januar im Theater Flin, Ackerstraße 144.