Fotografie „Düsseldorf Photo plus“ mit überraschendem Programm

Düsseldorf · Während die öffentlichen Museen geschlossen haben, bitten die Galerien und Privaträume zum Rundgang.

Hiroh Kikai fotografierte 2011 diese rauchende Lady, die in der Basedonart-Galerie, Birkenstraße 112, gezeigt wird.

Foto: Hiroh Kikai

Das Festival „Düsseldorf Photo plus“ ist das einzige kulturelle Highlight im Bereich der bildenden Kunst an diesem Wochenende, am Samstag von 12 bis 18 und am Sonntag von 12 bis16 Uhr. Wir bringen Tipps.

Galerie Konrad Fischer: Sie zeigt Weltstars: Thomas Ruff präsentiert erstmals Beispiele seiner allerjüngsten Blumenserie „Flowers.s“, wobei das „s“ für Solarisation steht. Was man früher in der Dunkelheit anstellte, macht Ruff mit analogen und digitalen Effekten. Dafür greift er sogar wieder einmal zur eigenen Kamera und fotografiert Blumen aus seinem Garten. Jürgen Staack, sein wichtigster Meisterschüler, präsentiert die Schatten von Blumen auf lichtempfindlichem Papier. Sogar Hans-Peter Feldmann präsentiert eigene Blumen, neben „Seestücken“ auf alten gefundenen Gemälden, deren Schiffe er versenkt hat, indem er sie übermalen ließ. Platanenstraße 7.

„Basedonart“ (Basiert auf Kunst) nennt sich die neue Galerie von Dunja Evers. Sie präsentiert Hiroh Kikai. Von Haus aus Philosoph, betreibt er seit den 1970er Jahren ein Porträt-Projekt vor derselben Wand am historischen Sensoji Tempel. Sobald er einen Passanten entdeckt, der eine gewisse Aura ausstrahlt, spricht er ihn an, unterhält sich und zückt seine Hasselblad. „Persona“ nennt er seine Schwarzweiß-Serie, zu der er die  Gesprächsnotizen in den Bildunterschriften festhält. Der 74-Jährige stellt zum ersten Mal in Deutschland aus. Birkenstraße 112, bis 8. Mai

Rosi und Rudi Dahmen sind Mäzene, die ein ehemaliges Squash-Zentrum in Ausstellungs- und Atelierflächen verwandelten. Julius Brauckmann, Jonas Gerhard, Alex Grein, Julia Kernbach und Martina Sauter bestücken einen Raum, im zweiten Raum erhält Katharina Sieverding ihren Auftritt. Zugleich wird die Queens Bar in der alten Umkleidekabine der Sportstätte eröffnet. Engerstraße 56, einem Pfeil folgend. Bis 29.März

Kunst & Denker widmet sich den Menschen in der digitalen Epoche. Louisa Clement, Shooting-Star der Szene, beschäftigt sich mit der Optimierung und Manipulation des Körpers durch technische Eingriffe. Ihre „Frakturen“ suggerieren eine Sinnlichkeit zwischen Menschlichkeit und Künstlichkeit. Banz & Bowinkel zeigen ihren berühmten Teppich aus den Krefelder Museen, auf dem der Besucher die virtuelle Realität erleben kann. Und Felicitas Rohden setzt sich mit „quantenphysischen Welten“ auseinander. Florastraße 75, bis 8. Mai

Martin Leyer-Pritzkow zeigt Thyra Schmidt. Die Meisterschülerin von Thomas Ruff hat Blumen in einer Vase fotografiert und in Lithographien verwandelt. Nun haben sie eine verlockende Schönheit. Grupellostraße 8, bis 5. April

Sies + Höke präsentieren den Filmer Julian Charrière. Der Meisterschüler von Olafur Eliassons kennt sich mit faszinierenden Raumexperimenten aus.  Poststraße 2 + 3

Noir Blanche präsentiert Hans Lux, den Lehrherrn von Peter Lindbergh, der jahrzehntelang mit ihm eng verbunden war. Für den Werbefotografen Lux ist es die erste Ausstellung seiner Fotos in der Stadt, in der er seit Jahrzehnten lebt. Rather Straße 34, bis 16.Mai

Rupert Pfab zeigt Mr. Pippin, den Humoristen aus London, der schon für den Turner-Preis nominiert war. Er zersägt alte Fotoapparate oder baut sie so zusammen, dass sie sich selbst fotografieren. „Introvertierte Kunst“ nennt er derlei Dinge. Der bekannte Künstler hat hier seinen ersten Auftritt.