„Düsseldorfer können besser über sich lachen“

Kabarett: Jens Neutag und Martin Maier-Bode sind mit Kollegen aus Köln auf Friedensmission.

Düsseldorf. In Düsseldorf Witze über Kölner zu machen, sorgt selbst im Karneval nicht für die größten Lacher. Dass sich jetzt zwei Kölner mit zwei Düsseldorfer Kabarettisten zusammengetan haben, um sich auf eine kabarettistische Friedensmission zu begeben, wirft eine entscheidende Frage auf: Wie bestreitet man ein solches Programm, ohne die üblichen Klischees durchzudeklinieren?

Jens Neutag kräuselt wissend die Stirn. "Ja, das ist ein schwieriger Punkt", sagt er. "Einerseits erwarten die Leute, dass man bestimmte Vorurteile dort verhandelt, andererseits wäre das Programm platt, wenn man sich allein darauf verlassen würde." Und so streifen der in Neuss lebende Kabarettist und seine Kollegen Martin Maier-Bode, Thilo Seibel und Lüder Wohlenberg die Köln-Düsseldorfer-Befindlichkeiten in ihrem gemeinsamen Programm eigentlich nur am Rande. Sie werden eingebaut in die Rahmenhandlung einer drohenden Klimakatastrophe, bei der die beiden Rhein-Städte unterzugehen drohen. Sie müssen zusammenrücken, wollen gemeinsam ins Bergische Land einwandern. Zwangsläufig. Nein, Liebe muss daraus nicht werden, aber etwas wie eine entspannte Nichtbeachtung im Geiste engagierter Gleichgültigkeit sollte doch wohl zu schaffen sein.

Die Idee, dieser Köln-Düsseldorfer-Bühnenfusion kam von den Kölner Kollegen Seibel und Wohlenberg. "Jetzt spielen vier Solisten, die auch schon als Duos zusammen auftreten, gemeinsame Szenen sowie Ausschnitte aus den aktuellen Programmen", erklärt Neutag das Konzept, mit dem das Quartett erstmals im vergangenen Sommer auf Tour ging. "Das lief besser als gedacht, also haben wir uns in der spielfreien Zeit für eine Fortsetzung entschieden", so Neutag.

Seine Erfahrung mit den Witzen über die ach so verhassten Nachbarn: "Die Düsseldorfer können besser über sich lachen als die Kölner." Dabei muss man sorgfältig darauf achten, nicht zu detailverliebt in den Anspielungen zu sein. "Witze über den Kö-Bogen werden in Köln nicht verstanden." Was man auch rheinabwärts versteht, sind Sticheleien über teure Großbildschirme, die an Vorstandsmitglieder der Sparkassen geschickt werden. Umgekehrt sind Schlagworte wie Umweltzonen oder Müllverbrennung auch in Düsseldorf bekannt. Zusätzlich wird in den Biografien der vier Kabarettisten gewühlt, die sich einen kalauernden Wettstreit liefern.

"Köln Düsseldorfer, eine kabarettistische Friedensmission" ist zu sehen am Samstag, 30. August, 20Uhr, in der Freizeitstätte Garath, am Sonntag, 31. August, 20Uhr, im Zakk und am 11.September im Theater Takelgarn.