Ein Manager für alle Lebenslagen
Vor 40 Jahren eröffnete Hans Strelow seine erste Galerie in Düsseldorf. Er betreut Künstler wie Frank Stella und Günther Uecker.
Düsseldorf. Er liebt das Rheinland, die hier entstandene Kunst, junge und arrivierte Künstler und Sammler. Und doch ist Hans Strelow, der vergangenes Jahr seinen 70. Geburtstag feierte und vor 40 Jahren eine Galerie eröffnete, alles andere als ein Lokalpatriot.
Er ist zwar seit seiner Jugend in Düsseldorf mit Günther Uecker befreundet, der ihn für Zero-Kunst und abstrakte Malerei begeistert hat. Doch Strelow zog es zum Studium nach Paris, später nach Köln und Bonn. Nach Berlin ging er nicht, aber Strelow war in den 90er Jahren einer der Gründer des Berliner Art-Forums und hatte Kojen auf internationalen Kunstmessen.
Die Ferne lockte ihn. So lieferte Strelow als junger Kunsthistoriker Berichte für die FAZ aus New York. Ein wichtiger Lebensabschnitt: In den USA knüpfte er Kontakte zu Stars der abstrakten Malerei wie Frank Stella und eröffnete mit dessen Werken 1971 seine Galerie. Seitdem ist er Spezialist für nicht gegenständliche Kunst nach 1950.
Wenn Strelow auch Werke von 50 Künstlern verkauft, so vertritt er exklusiv nur wenige. „Managen, in allen Lebenslagen beraten, selbst bei Buchführung oder in Sachen Liebe. Und Verkäufe an Privatsammler und Museen weltweit vermitteln.“ Dazu sei er nur bereit, „wenn Künstler nicht auf allen Hochzeiten tanzen“.
Im Fall von Emil Schumacher, (1912-1999) endet die Galeristen-Arbeit noch nicht einmal mit dem Tod des Künstlers. So bietet er zum Galerie-Jubiläum zentrale Werke des Mitbegründers deutscher abstrakter Kunst an. Strelows 25. Schumacher-Schau mit Groß-, Klein- und Mittelformaten läuft noch bis Anfang November. Zugang zum Nachlass hat er durch Schumachers Sohn.
Manche sehen heute in Schumacher den Mozart der Malerei. Doch: „Er hat es im Deutschland der 60er Jahre schwer gehabt“, sagt Strelow. Damals erkannten sich Wohlstands-Bürger eher in gefälliger Pop-Art aus Amerika wieder und kauften Warhol.
Die Preise? Die steigen, besonders bei großen Namen und in Krisenzeiten. Schumacher, eine gute Investition? Ja, aber: „Ich kaufe Kunst nur, wenn sie mir gefällt. Aus Liebhaberei, und nicht, weil eine Gewinnspanne lockt.“
Kunst darf nicht zur reinen Kapitalanlage werden, sagt der Kunsthändler. Und Auktionshäuser? Die seien Fluch und Segen. Letzteres nur für große Namen, die dort manchmal höhere Preise als in Galerien erzielen.