Eine rätselhafte Mordserie mit teuflischen Symbolen
Roman: „Teufelshaken“ ist bereits der zweite Streich der Düsseldorfer Krimi-Cops und spielt fast ausschließlich in der Stadt.
Düsseldorf. Die sogenannten Krimi-Cops, ein sechsköpfiges Autoren-Team, lassen in ihrem zweiten literarischen Werk "Teufelshaken" eine Kriminalgeschichte zur Freude aller Lokalpatrioten fast gänzlich in Düsseldorf spielen.
Im Keller der Traditionsbrauerei Uerige wird die erste Leiche gefunden - und es werden immer mehr. Kriminalhauptkommissar Pit "Struller" Struhlmann und sein Praktikant Christian Jensen ermitteln von der Altstadt aus durch die gesamte Landeshauptstadt und lassen sich bei der Suche nach dem (Serien-)Mörder - so viele Leichen sind kein Zufall - auch nicht von den prominenten Gästen der Bambi-Verleihung stören.
Darin liegt die Stärke des Romans: Ein ausgetüftelter Krimi-Plot wurde gekonnt auf die Düsseldorfer Verhältnisse zugeschnitten. Man merkt auf jeder Seite: Das Polizisten-Sextett, das "Teufelshaken" geschrieben hat, ist ein perfekt aufeinander eingespieltes Team. Martin Niedergesähs, Stephan Engel, Klaus Stickelbroeck, Ingo Hoffmann, Carsten Rösler und Carsten Vollmer haben als Krimi-Cops schon den Roman Stückwerk geschrieben. Bei ihren Romanen lassen sie viel kommissarisches Fachwissen einfließen.
Leider wirkt die Geschichte überladen mit Klischees: Es sind einfach zu viele Morde. Für den dringend benötigten Humor müssen Karneval und Altherrenwitze herhalten. Die durchaus charakterstarken und durchdachten Figuren Struller und Jensen sind kaum an einen Tatort gelangt, da müssen sie schon zum nächsten. Die Leichen liegen in Brauereien, unter Tage und in Bordellen - das kommt dem leidenschaftlichen Krimi-Leser und ausgewiesenen "Tatort"-Zuschauer leider allzu bekannt vor.
Ausgelutschte Themen wie Sado-Maso, Voodoo und rätselhafte teuflische Symbole (wie schon im Titel des Buches) weben sich um die Geschichte - wohl ein verzweifelter Versuch ihr mehr Spannung zu verleihen. Das Gegenteil aber ist der Fall. Zu konstruiert ist die Mordserie, die, auf einer Düsseldorfer Stadtkarte eingezeichnet, ausgerechnet auch noch einen "Teufelshaken" bilden muss. Dan Browns "Illuminati" lässt grüßen.
Mit den bissig-witzigen Dialogen zwischen Struller und Jensen punktet der Roman - und auch die Episoden mit Jensens Oma werten die Geschichte auf. Für ein, zwei Lese-Nachmittage im Liegestuhl am Rhein ist "Teufelshaken" durchaus geeignet. "Teufelshaken", KBV-Verlag, 304 S., 9,50Euro.