Fotokunst: Einstand der neuen Chefin
Vanessa Müller bringt ihre erste Ausstellung als Leiterin des Kunstvereins heraus. Sie erntet damit nicht viel Beifall.
<strong>Düsseldorf. Mit Spannung erwartet wurde der Einstand von Vanessa Müller als neue Leiterin des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, eines der größten Kunstvereine Deutschlands. Die Schau am Grabbeplatz "Die Wörter, die Dinge" ist jedoch etwas verquast geraten. Die neue Chefin beweist zwar Mut, indem sie in der Stadt der internationalen Fotoszene nach Neuem sucht. Sie befindet sich jedoch auf eher ausgetretenen Wegen. Ihren Fotos und Videos wohnt ein geringer Neuigkeitswert inne.
Schon der Titel verspricht mehr, als er halten kann. Bezüge zwischen Wörtern und Dingen finden nicht statt. Bei der Pressekonferenz musste Vanessa Müller alle Ausstellungsstücke mit Sprache begleiten, weil die Bildkraft in der ausgewählten Kunst fehlte.
Dritter im Bunde ist Matthias Meyer, er präsentiert ein Video, "Das schwarze Museum", in dem er einen Dokumentarfilm über die Restaurierwerkstatt des Louvre digital verfremdet hat. Sämtliche Gemälde sind geschwärzt. Der Betrachter darf sich über Restauratoren wundern, die mit winzigen Pinseln schwarze Leinwände retuschieren.
Das wirkt lustig, dennoch ist diese Idee nicht neu. Gleichfalls im Kunstverein hat 1989 Allan McCollum "Surrogate" seit den frühen 1980er Jahren präsentiert, indem er die Binnenflächen der Bilder schwarz auf ein Material Hydrostone lackierte. McCollum wurde danach in Installationen auch in Krefeld und Hannover gezeigt. Immer ging es um das Verschwinden der Bilder.
Nicht viel Neues also in der Fotoschau im Kunstverein.
Grabbeplatz 4, bis 9.4., di - sa 12 - 19, so 11 - 18 Uhr
Künstlergespräche, 19.30 Uhr, mit Matthias Meyer, 22. Februar; Susanne Kriemann, 8. März; Alexander Gutke, 22. März; (in Englisch) und Annette Kelm, 29. 3.
Pläne: "Städtische Bühne" vom 13. bis 25. April zu den Kunstmessen