Mörderjagd: Hier ermittelt der Zuschauer
Georg Uecker setzt seine Gäste mit dem interaktiven Kombinierspiel „Fang den Mörder“ auf die Spur eines Verbrechens.
Düsseldorf. Sonntagabend, 19 Uhr. Während die einen Krimifans sich langsam auf der Couch zu "Tatort" oder "Wallander" niederlassen, sammeln sich vor dem Savoy Theater Hobby-Kommissare, die realen Ermittlungsstress suchen. Georg Uecker lädt erstmals an die Graf-Adolf-Straße, um beim interaktiven Spiel "Fang den Mörder" sein Publikum bis zum Äußersten zu fordern.
Der Lindenstraßen-Arzt gibt hier den blutrot gewandeten Moderator. Schon in den ersten Sekunden seines Auftritts, von Pianist Andreas Kämmerling und Geräuschemacher Dieter Hebben mit einem furiosen Soundtrack wie beim Wrestling untermalt, muss man ihm, eloquent und witzig wie er in Erscheinung tritt, gebannt folgen.
Sofort werden die ersten Rate-Opfer auf die Bühne gebeten: Feuerwehrmann Andreas und Handball-Fan Udo. Sie werden aus dem sicher geglaubten Zuschauerraum herausgeholt. Dabei greift Uecker zu radikalen Mitteln: "Mal das Saallicht, den Verfolger bitte!"
Plaudernd erklärt er die Spielregeln. Nur wer auf alles achtet - Inhalt, Mimik, Geräusche, Gesten - und wer mitdenkt, hat die Chance, den "goldenen Tappert" zu gewinnen.
Das Darsteller-Quintett tritt in Erscheinung. Wolfgang Lüchtrath, Franz Mestre, Philipp Neubauer, Katrin Piplies und Anna Sittler besetzen die Stühle, rote Lesemappen in der Hand.
Heute Abend gilt es, Fälle des Autoren Georg K. Berres zu kna-cken. Der erste spielt im 30-jährigen Krieg - im Jahr 1647. Und schon gibt es einen Toten. Wer ist der Mörder?
In der Pause rauchen die Köpfe, Menschen stehen dicht gedrängt beisammen, debattieren, kombinieren, rekapitulieren. War es Josef, der Söldner, der aus Gier mordete? Warum heißt Liesel jetzt Marie? Kannte man damals schon den "Fingerabdruck"? Ist der Tote bei der Pediküre mit dem Küchenmesser in eben dieses hineingefallen? Je aberwitziger die Theorie, desto glücklicher Uecker.
"Komplizierter Fall", findet das Publikum. Jedes Detail zählt. Gut aufgepasst hat eine Zuschauerin, ihre Teilnahmekarte wird gezogen. Sie gewinnt die "Tappert"-Trophäe.