Hetjens-Museum: Im Labyrinth des Multitalents

Die erste Retrospektive küsst das Werk des Keramikers Max Laeuger wach.

Düsseldorf. Sally Schöne, neue Chefin am Hetjens-Museum, kennt die problematische Büro-Atmosphäre im Ausstellungstrakt nur zu gut. Sie holte sich daher die Bühnenbildnerin Karin Hütter ins Haus, die das Werk des Multitalents Max Laeuger (1864-1952) spannend inszeniert. Durch Stellwände und Kojen, illusionistische Abbilder und Möbel verwandelt sie das Milieu in ein kleines Labyrinth. Im ersten Raum lässt der Künstler Peter Suter Laeugers qualitätsvolle Pötte auf einem Riesentisch Revue passieren.

Laeuger hat als Maler und Innenarchitekt begonnen, wurde Keramiker, Architekt, Gartenarchitekt, Möbelgestalter und Lehrer an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Sein Werk, dessen Nachlass im Hetjens-Museum ruht, wird endlich wachgeküsst.

Die Ausstellung wurde vom Museum Langmatt in Baden (CH) konzipiert und gibt eine Retrospektive dessen, was den Krieg und die Umbauten der Nachkriegszeiten überdauert hat.

1895 gründete er eine kunstkeramische Abteilung der Tonwerke Kandern, der späteren Laeuger’sche Kunsttöpferei, entwarf Gefäße und Baukeramik. Als Lehrer an der TH Karlsruhe und als Mitbegründer des Deutschen Werkbundes erhielt er vielfältige Aufträge im Innen- und Außenraum. So schuf er die "Gönneranlage" (1908) und die Wasserkunstanlage "Paradies" (1922) in Baden-Baden. Die Entwürfe zeigen terrassierte und getreppte Anlagen und streng gegliederte Baumkulissen.

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