Jazz-Musik ohne Grenzen
Pianist Sebastian Gahler startet Konzertreihe mit Gästen im Steinway-Haus.
Düsseldorf. Im Steinway-Haus an der Immermannstraße hat eine neue Konzertreihe begonnen. Statt klassischer Musik gibt es mit „Jazz@Steinway-Haus“ einen neuen Ansatz. „Wir wollen das Haus mit Jazz-Konzerten auch für Künstler aus anderen Richtungen öffnen“, sagt Organisator Sebastian Gahler, der mit seinem Trio featuring Wolfgang Engstfeld auch den Auftakt im April machte.
Und dieser erste Auftritt seiner Jazzband hatte es in sich. Das Gahler Trio trifft beim Publikum direkt einen Nerv. Der Rhythmus ist eingängig, wie von einem unsichtbaren Motor angetrieben werden Kopf, Füße und Hände bewegt. Auch die Musiker geraten in diesen Sog, werden vom eigenen Sound mitgerissen, als würden sie den Kopf ausschalten und nur die Hände machen lassen.
Der Auftakt dieser neuen Reihe ist also gelungen, die rund 100 Gäste waren begeistert. Wenn die weiteren Konzerte das Niveau halten — und davon ist auszugehen, schließlich hat der Düsseldorfer Sebastian Gahler auch hier die künstlerische Leitung — dann ist „Jazz@Steinway-Haus“ eine Bereicherung des Kulturlebens in dieser Stadt. Für Gahler und sein Trio gab es nach zwei Stunden Musik viel Beifall vom Publikum.
Auch am kommenden Mittwoch werden Beethoven und Wagner wieder gestreng von den Repro-Gemälden im Steinway-Haus auf die Besucher und Jazzer nieder schauen. Dann spielt das Sebastian Sternal Trio einen Jazz, der von Klassik und folkloristischer Musik gleichermaßen geprägt ist und von der dichten Atmosphäre her an Filmmusik erinnert.
Überhaupt zeichnet die Atmosphäre „Jazz@Steinway-Haus“ aus. Spätestens zur Pause verschwindet die Grenze zwischen Bühne und Publikum, Band und Zuhörern. Man trifft sich zum Plausch zwischen ausgestellten Klavieren oder auf der Straße, um dort mit den Musikern eine Zigarette zu rauchen. Denn das ist das Nette an der Konzertreihe im Klavierhaus: Einen Backstagebereich gibt es nicht.