Konzertreihe: Amerikaner sind verrückt nach Kraftwerk
Bis zu 500 Dollar zahlen Fans in den USA für ein Ticket.
Düsseldorf. Noch nie hat wohl eine Band aus Düsseldorf in New York für solches Aufsehen gesorgt. Acht Konzerte gibt die Band Kraftwerk im Atrium des Museum of Modern Art und die Zeitungen berichten seit Wochen darüber. „Die Invasion der Deutschen Roboter“ titelt beispielsweise „The Wall Street Journal“, „Herzlich Willkommen Mensch-Maschine“ die New York Times. Von einer Gruppe, die in die Zukunft schauen konnte, ist die Rede, und einer, die die Pop-Musik ins elektronische Zeitalter überführt hat.
Im Jahr 2012 begibt sich Kraftwerk nun als Gesamtkunstwerk ins Museum. Am Dienstag startete die Konzertreihe, bei der sich Live-Performance mit 3D-Installation mischt und in chronologischer Reihenfolge Tag für Tag jeweils ein Album der Band aufgeführt wird: Autobahn (1974), Radio-Activity (1975), Trans-Europe Express (1977), The Man-Machine (1978), Computer World (1981), Techno Pop (1986), The Mix (1991) und Tour de France (2003), das nächsten Mittwoch den Abschluss bildet.
Rund 450 Zuschauer fasst das Atrium im Moma, viel zu wenig für die Kraftwerk-Fans in den USA. In knapp zwei Stunden waren sämtliche Tickets vergriffen. Auf der Internetseite für Kleinanzeigen „Craigslist“ erzielen die Tickets horrende Preise. Bis zu 500 Dollar bieten da einige für eine Karte. Manche Fans nehmen weite Anreisen auf sich, um wenigstens eines der Konzerte zu sehen. Einer aus Las Vegas gibt beispielsweise seine Handy-Nummer an und schreibt, dass er jeden Abend vor dem Moma warten wird und bereit ist, Hunderte von Dollar für eine Karte zu zahlen.