Kultur Kompakt Masako Furuichi zeigt ihre Bilder im Hotel Indigo
Düsseldorf · Sie arbeitet als Model und als Make-Up-Artistin. Für ihre „Blumenmädchen“ lässt sie sich von der Modewelt inspirieren.
Auf der Leinwand erscheint das Gesicht einer jungen Frau. Ihre blauen Augen ziehen den Betrachter in den Bann. Die Augenbrauen symmetrisch, die Nase schmal und zierlich, die Lippen voll und sinnlich. Ein perfekt geformtes Antlitz. Wie aus einem Mode-Magazin. Aber anders: Nichts ist retuschiert, geglättet, gestrafft. Vielmehr scheint sich das Gesicht aufzulösen. Frische Farbschichten blättern ab, darunter tauchen alte Farbschichten auf. Das ganze Gesicht in Schminke. Braun, Beige oder Rot. Alle auf die Haut getupften Farben verblassen. Von außen drängen Blätter, Blüten und nächtliches Schwarz in das Gesicht, knabbern sich in Wangen und Stirn. Wie ein antikes Fresko, das verblasst. Wie eine schöne Erinnerung. Wie eine Erscheinung im Traum. „I am“ (Ich bin) nennt die deutsch-japanische Künstlerin Masako Furuichi ihr Öl-Gemälde.
Rund 20 Werke stellt sie im Pempelforter Hotel Indigo aus. Furuichi modelt und arbeitet als Make-Up-Artistin. Die Modewelt inspiriert die Sujets ihrer Bilder. Junge, schöne Frauen wie aus Mode-Illustrationen. Die anmutigen Gesichter, die grazilen Körper, die blauen oder violetten Haare fließen immer in florales Dekor ein: Blätter, Blumen, Blüten, Palmen oder Farne. Jugendstil lebt auf. Die Vorliebe für die aus der Natur entlehnten Ornamente rühren aus der japanischen Kultur. Ihre Frauen-Porträts nennt die Künstlerin „Mimimako girls“: „mako“ als Abkürzung für ihren Vornamen, „mimi“ für jung, bunt, verspielt. Ihre Maltechnik ist vom Make-Up-Design beeinflusst: konturieren, akzentuieren, modellieren. Furuichi geht es aber um viel mehr als den schönen Look. Sie fängt Momente ein, die intensive Emotionen auslösen. Kurz, unvergessen und doch vergänglich. Eine sehenswerte Schau.
Masako Furuichi: Mimimako, bis 10. Mai im Hotel Indigo, Kaiserswerther Str. 20, Eintritt frei. Weitere Infos auf Instagram: