War für Sie bei den Überlegungen zur Album-Trilogie klar, dass nach New York und Paris Bella Italia die dritte Station sein würde?
Interview Götz Alsmann kommt nach Düsseldorf ins Savoy
Düsseldorf · Vor seinen Auftritten Mitte Mai in Düsseldorf sprach der Musiker über sein neues CD-Projekt „Rom“, das er auch in der ewigen Stadt aufgenommen hat.
Götz Alsmann ist vieles: Multiinstrumentalist, Sänger, Jazz-Experte und Moderator. Die letzten Jahre war er musikalisch auf Weltreise, um Songperlen der Unterhaltungsmusik neu einzuspielen. Nach Stationen in New York und Paris zog es ihn für die Aufnahmen zum aktuellen Album „Rom“ seiner „Götz Alsmann Band“ in die italienische Hauptstadt. Am 16. und 17. Mai gastiert Alsmann im Savoy-Theater Düsseldorf. Vorab sprach er mit unserer Zeitung über die Arbeit im berühmten Forum Music Village in Rom: Dort nahm Gründer und Komponist Ennio Morricone viele seiner berühmten Filmmusiken auf.
Götz Alsmann: Die Trilogie befasst sich mit den Städten, die der klassischen Ära der Unterhaltungsmusik etwas geschenkt haben. Dazu gehört natürlich Italien.
Auch weil das Land für die Deutschen ein Sehnsuchtsort gewesen ist?
Alsmann: Vielleicht. Aber auch, weil es so wunderbare Melodien sind. Die Lieder sind beliebt und machen gute Laune. Ähnlich wie französische Chansons können sie sowohl lustig als auch sentimental sein.
Das heißt, wenn die Mandolinen erklingen, ist man im Geiste schon im Urlaub.
Alsmann: Jenseits des Brenners, genau.
Sie haben wie bei den beiden Vorgänger-CDs wieder vor Ort aufgenommen, im Studio von Ennio Morricone…
Alsmann: Es ging mir nicht nur darum, in diese Städte zu fahren, sondern auch dort aufzunehmen, wo Musikgeschichte geschrieben wurde.
Das ist in Morricones Fall vor allem Filmmusik.
Alsmann: Das Studio ist dafür konzipiert und eingerichtet. Man kann riesige Leinwände rauf- und runterfahren, damit die Orchester live zum Film spielen können. So hat man es früher gemacht, damit das Timing stimmte. Heutzutage kann man das ja alles per Computer digital zurechtschieben.
Gibt es Komponisten, die sich diesen analogen Luxus dort noch leisten?
Alsmann: Die gibt es immer noch, allerdings nicht Ennio Morricone selbst, der irgendwann ein anderes Studio aufgebaut hat. Wir leben in einer Zeit, in der den meisten Produzenten Filmmusik zu teuer ist. Wo früher spannungsgeladene Filmmusik zu hören war, nerven sie uns jetzt mit Popsongs oder sehr, sehr schlank zuhause am Computer programmierter Musik.
Wie haben Sie entschieden, welche Songs auf die CD kommen?
Alsmann: Die Liste war tatsächlich sehr lang. Für das „Paris“-Album hatte ich ein paar weltberühmte Stücke ausgewählt, die aber nur ich anscheinend kenne oder sagen wir, an die nur ich mich noch erinnere. Das wollte ich bei dem Italienalbum anders machen. Ich wollte damit voll auf die Zwölf gehen und den Leuten das Gefühl geben, dass keiner ihrer Favoriten fehlt.
Wenn Sie auf diese Trilogie zurückschauen, was haben Sie für sich aus den Aufnahmen mitgenommen?
Alsmann: Bei der Trilogie stand das Lied im Mittelpunkt und so hat sich in Bezug auf das Schreiben und Editieren von Arrangements einiges stringent weiterentwickelt. Es gibt Platten, die ich gemacht habe, die etwas überfrachtet waren oder bei denen mir das Arrangement wichtiger war als die Komposition. Das hat sich mit den drei Alben verändert.
Könnten Sie sich vorstellen die Trilogie auf eine Quadrologie auszudehnen und vielleicht in London Station zu machen?
Alsmann: Aus jetziger Sicht ist das Thema für mich abgeschlossen. Aber was heißt das schon.
Götz Alsmann gastiert mit „Rom“ am 16. und 17. Mai sowie am 5. und 6. Dezember im Savoy Theater. Beginn: 20 Uhr. Tickets unter: