Die Klasse Trisha Donnelly machte sich ein Semester lang schlau, indem sie einen Anfängerkurs in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie bei Babette Bangemann belegte, jener Fachfrau, die schon die Becher-Klasse mit dem nötigen Know-how versah. Die Ergebnisse der Studierenden hängen ohne Verweis auf einen Autor in Reih und Glied im Klassenraum.

Ordnung muss sein. Nach dieser Devise hat Amelie Karweick aus der Klasse Martin Gostner aus gefalteten Metallplatten ein modulares System entwickelt, das man außerhalb der Akademie vermutlich nicht als kunstvoll einstufen würde.

 Die Arbeit von Liora Epstein aus der Klasse Dominique Gonzalez-Foerster hatte man zeitweise nicht zu Gesicht bekommen, denn der Saal mit seiner fantastischen Inszenierung wurde von Amts wegen kurzfristig geschlossen. Nicht die geniale, ins Fenster monierte Fotoszene mit einer Rakete gen Himmel wurde moniert, sondern ein Schriftzug gleich links vom Eingang. „Endlich wieder ein Deutscher an der Akademie“ nimmt Bezug auf Spannungen zwischen Studierenden und Rektor, wobei es sich möglicherweise um Missverständnisse handelt. Erst als die Quelle überklebt war, wurden Besucher eingelassen. So können sie sich auch mit Liora Epsteins „bösen“ und „guten“ Dingen auseinandersetzen.

Hierzu die Chefin des Kunstvereins: „Durch die Wahl der Typografie, der fast verblassten Schriftfarben oder der verschwommenen, übermalten Sätze werden heikle oder unangenehme Taten verdeutlicht oder unkenntlich gemacht.“

Info Der Rundgang, Eiskellerstraße 1, ist am Wochenende von 10 bis 20 Uhr geöffnet.