Kultur Kompakt Altobelli – das skurrile Leben des M. A. Kaber

Sportkommentator Holger Pfandt hat seinen ersten Krimi geschrieben.

Buchvorstellung im Chateau Rikx: Holger Pfandt animiert die Gäste zur La Ola – umgetextet in die Aaaalll-tttoooo-Belli-Welle.

Foto: Pfandt

Der Titel ist vielversprechend: „Altobelli“ – so heißt der erste, 284 Seiten starke Killer-Roman von Holger Pfandt. Hat man dann noch die markante Stimme des Sport-Kommentators im Ohr, könnte man meinen, für den 56-jährigen Düsseldorfer sei dieses im Jahr 2019 nicht mehr ganz so geläufige Wort des Erstaunens ein Brückenschlag zwischen Sport und Krimi. Gründet der Ausruf doch auf dem Namen eines ehemaligen italienischen Nationalspielers.

Doch  – und auch das ist erstaunlich – um Fußball dreht sich in „Altobelli“ gar nichts. Die Hauptrolle spielt M(ark)-A(lexander) Kaber, ein Auftragskiller, der schon „satte 26 Jahre“ im Geschäft ist. Mit ironischer Erzählweise seziert Pfandt messerscharf das Leben des Mörders, ohne dass es blutig würde. Die Unterzeile „Killer, Kröten, Kapriolen“ habe er später erfunden: „Damit die Leute nicht denken, es ist ein Thriller.“

Sein Krimi-Debüt stellte Pfandt jetzt im Oberkasseler Chateau Rikx mit prominenter Unterstützung vor. Sportmoderator Ulli Potofski lobte nicht nur das „Geschreibsel“ und die „Akribie“ seines Kollegen, er war vom Manuskript auch so angetan, dass er gleich Mitherausgeber wurde. Den Prolog und weitere Sequenzen las Pfandt im Chateau mit Schauspieler und Kumpel Uwe Fellensiek (Notruf Hafenkante, Soko Stuttgart).

Pfandt schrieb das „skurrile Leben“ seines Auftragsmörders 2017 in nur zehn Wochen runter – ständiger Begleiter: Kaffee und Zigaretten. M. A. Kaber könnte oftmals auch Pfandt zitieren und umgekehrt, bestätigt der Autor. Und wie lief die Vorbereitung, wenn’s mal nicht um Freistöße, Fouls und Viererketten ging? „Es ist ein riesiges Abenteuer, mitunter verläufst du dich in deiner Story. Wenn es zu abgefahren wurde, bin ich ins Hopper nebenan. Dann stehst du da in der Kneipe mit deinem Bier und hörst noch viel abgehobenere Geschichten am Nebentisch mit.“