Oper So wird die neue Saison an der Oper
Düsseldorf · Die Rheinoper stellte das Programm der Spielzeit 2019/20 vor. Wir beleuchten die Highlights in Düsseldorf.
Es könnte fast ein bisschen so wirken, als wolle die Deutsche Oper am Rhein den Sorgen um den Zustand ihrer Spielstätten in Düsseldorf und neuerdings auch in Duisburg mit großen romantischen Emotionen begegnen. Und marode Häuser, dieser etwas morbide Charme mag ja auch – wenngleich mit einem kleinen Augenzwinkern – ganz hervorragend zu den bisweilen edelrostigen Stimmungen italienischer und französischer Opern passen. Man besingt nicht selten den Untergang, Verzweiflung, Schicksale und manchmal auch das erlösende Happy End.
Den Auftakt dieses Reigens macht am 18. Oktober – zum ersten Mal an der Rheinoper überhaupt – „Samson et Dalila“ von Camille Saint-Saëns. Dieses Werk, das unter Axel Kobers Dirigat und in der Regie von Joan Anton Rechi auf Düsseldorfs Opernbühne kommt, ist übrigens in vielerlei Hinsicht besonders, wurde zunächst als Oratorium konzipiert und atmet mit Fugen und oratorisch wirkenden Chorszenen noch durchaus den Duft seiner Entstehungsgeschichte. Ab November übrigens wird hier am Pult die neue Erste Kapellmeisterin des Hauses, Marie Jacquot zu erleben sein. Eine Frau in dieser Position ist eine überaus begrüßenswerte Premiere für die Deutsche Oper am Rhein.
Am 18. Dezember ist erneut – nach Don Pasquale – Rolando Villazón als Regisseur am Werk. Er inszeniert Bellinis „I Puritani“, musikalisch geleitet von Antonino Fogliani. Freuen darf man sich auf Adela Zaharia als Elvira gemeinsam mit Gast-Tenor Ioan Hotea. Belcanto wie es sich gehört und – vielleicht ein gutes Omen für die „Opernhausfrage“ in Düsseldorf – in letzter Sekunde doch ein Happy End.
Lotte de Beer inszeniert Händels „Alcina“; eine Barockoper dessen musikalische Begleitung in Düsseldorf traditionell in den Händen der „Neuen Düsseldorfer Hofmusik“ liegt, diesmal geleitet vom GMD Axel Kober persönlich. Premiere ist am 14. Februar.
Dass die in Kooperation mit der Opera Vlaanderen entstandene Inszenierung von Verdis „Macbeth“ durch Michael Thalheimer nun auch im Mai 2020 nach Düsseldorf kommt, ist indes weniger eine Überraschung. Man darf sich hier auf die Titelrolle, gesungen von Boris Statsenko, freuen. Die nun neu zum Ensemble gehörende Liana Aleksanyan singt Lady Macbeth. Neu zum Ensemble gehört außerdem Eduardo Aladrén; David Fischer Emmet O´Hanlon und Luke Stoker wurden ebenfalls verpflichtet. Jorge Espino wechselt vom Opernstudio in das Ensemble.
Aus Duisburg nach Düsseldorf kommt nach der Premiere, noch in dieser Saison in Duisburg, James Raynolds „Geisterritter“ nach dem Kinderroman von Cornelia Funke. Düsseldorfer Start ist schon im September. Eine weitere Übernahme, sogesehen keine „echte“ Premiere, ist die Strauß-Operette Fledermaus in Axel Köhlers Regie und dem Dirigat von Benjamin Reiners.
Wir werden das Ballettprogramm gesondert im Detail vorstellen, doch können sich Freunde der Tanzkunst in Martin Schläpfers letzter Spielzeit auf Einiges freuen. Beispielsweise auf die Urauffühurng seines Werkes „Cello-Konzert“ oder eine Festwoche im Juni 2020.
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