Düsseldorf Theaterfestival: Elf Stücke in zehn Städten
Im FFT beginnt morgen das Kinder- und Jugendtheaterfestival Spielarten. Heimat ist ein Thema, das die jungen Zuschauer bewegt.
Düsseldorf. Heimat ist ein Thema. Gerade bei Jugendlichen. Lisa Zehetner war überrascht, wie viele Schüler sich für das Theaterstück „Taksi to Istanbul“ im Forum Freies Theater (FFT) angemeldet haben. „Es wird noch eine weitere Vorstellung geben“, erklärt die Düsseldorfer Dramaturgin, die als Jury-Mitglied beim diesjährigen Kinder- und Jugendtheaterfestival Spielarten unterwegs war. In NRW ist sie rumgefahren und hat sich Produktionen freier Theatergruppen angeschaut. Elf Stücke aus zehn Städten sind beim Festival dabei, in Düsseldorf wird es ab morgen bis Donnerstag, 1. Oktober, eine Auswahl von fünf geben.
„Taksi to Istanbul“ etwa kommt aus Köln vom Comedia Theater und ist für Kinder ab zehn Jahren bestimmt. Eigentlich eine Zielgruppe, die schwer den Weg ins FFT findet, weiß Zehetner. Biete das Haus hingegen etwas für das Vorschulalter an, seien die Vorstellungen voll. Doch gerade Zehnjährige seien so neugierig und offen für Theaterformen, dass sich die Dramaturgin über den Zuspruch der Besucher sehr freut. Viel zu häufig nehme sie der Schulwechsel so ein, dass keine Zeit für anderes bleibe.
Im Programm sind Stücke für Zuschauer von vier bis 15 Jahren. Wobei Zehetner erklärt, dass die Frage nach der Zielgruppe innerhalb der freien Theaterszene stark diskutiert werde. „Es geht häufig um gleiche Themen wie im Erwachsenenbereich, nur die Form muss auf die verschiedenen Erfahrungswelten Rücksicht nehmen.“ Die Auswahl zeigt, wie weit das Experimentierfeld der Formensprache reicht. So erzählt das Theater Toboso Otfried Preußlers Geschichte „Der kleine Wassermann“ eng am Text und arbeitet stark mit dem Raum. Dem gegenüber steht das Theater Marabu mit „Tinte ist schwärzer als blau“ für Kinder ab sechs Jahren mit einer abstrakten Welt voller Wortspiele.
Eine Düsseldorfer Produktion ist in diesem Jahr nicht dabei. Für Zehetner kein Beweis, dass hier nicht etwa Qualität produziert werde. Eher eine Frage des Bewerbungszeitpunkts. Die nächsten Premieren von den Regisseuren Ingo Toben und Wera Mahne für ein junges Publikum stehen im Oktober und November auf dem Spielplan.
Tickets unter 0211/87678718