Turbulentes Wirrwarr in Liebesdingen
René Heinersdorffs neue Komödie „Fremde Verwandte“ im Theater an der Kö dreht sich um ein großes Beziehungschaos.
Düsseldorf. Tohuwabohu herrscht in Liebesdingen einer kuriosen Gruppe Wahl- und Blutsverwandter. Im neuesten Stück „Fremde Verwandte“ von René Heinersdorff, Leiter des Theaters an der Kö, gibt es keine Romanzen — nur Trennungen. „Wenn wir erleben, wie eine Beziehung wegen einer neuen Liaison in die Brüche geht, zeigen wir im nächsten Zeitsprung bereits die nächste Trennung“, so der Autor.
Wild zusammengewürfelt sind auch die Generationen: Marianne Rogée und Jeannine Burch spielen Mutter und Tochter, Jochen Busse steckt mal in der Vater- mal in der Schwiegersohn-Rolle — alles kreuz und quer innerhalb einer ziemlich verrückten Familie. Die Geschichte sei wie aus dem Leben gegriffen, meint Busse: „Jeder im Publikum sagt an dem Abend zumindest einmal ‚Jo, so ist es.’“
„Wenn der Sohn älter ist als die Stiefmutter und der Liebhaber jünger als die Tochter, kann es vorkommen, dass man den Bruder für den Enkel des Vaters hält und die Schwester für die Großmutter des Sohnes.“ So umreißt Heinersdorff die Verwechslungs-Problematik im Stück. Doch Hilfe sei nahe: „Zum Glück gibt es ja den staatlich geprüften Lebensberater Kai, der in diesem postmodernen Beziehungschaos die Übersicht behält - oder auch nicht.“
Es gibt sechs Protagonisten in dem Stück, die sich gerade an einem Wendepunkt in ihrem Leben befinden und sich fragen, wie es weiter gehen soll. Die Geschichte könnte sehr gut in Düsseldorf spielen, meint Heinersdorff. Manche Figuren könnte geradewegs aus der Oberkasseler Gesellschaft kommen.
Uraufführung war bereits am Donnerstag. Weitere Aufführungen täglich (außer montags) 20 Uhr, sonntags, 18 Uhr. „Fremde Verwandte“ bleibt bis 26. April auf dem Spielplan. Weitere Infos im Netz und telefonisch unter der Nummer 32 23 33.