Düsseldorf-Oberkassel Ladehemmungen am Luegplatz
Der Bau einer barrierefreien Haltestelle verzögert sich um mindestens ein Jahr.
Düsseldorf. Vom April letzten Jahres bis dieser Tage ist der Luegplatz eine Baustelle. Denn die Rheinbahn ersetzt ihr veraltetes Umspannwerk von der Hansaallee durch ein modernes „Gleichrichterunterwerk“, so der offizielle Begriff. Dieses Werk unter der Erde verwandelt die Energie, die die Rheinbahn aus dem Netz der Stadtwerke mit 10 000 Volt erhält, in Gleichstrom mit einer Spannung von 720 Volt. Die Oberkasseler Station ist wichtig, denn sie versorgt die Bahnen von Oberkassel bis Lörick einschließlich Handweiser und Heinrich-Heine-Allee. Anschließend sollte das nächste Großprojekt starten, der Umbau des Luegplatzes selbst. Daraus wird vorerst nichts.
Der Hochbahnsteig an dieser Stelle ist dringend erwünscht, aber noch nicht in trockenen Tüchern. Ursprünglich sollte es in diesem Herbst losgehen mit dem Ausbau einer barrierefreien Haltestelle für 4,8 Millionen Euro. Mehrere Hürden müssen jedoch noch genommen werden. Volker Meering, Sachgebietsleiter der Rheinbahn für Hochbahnsteige, erklärt die Ladehemmungen.
Meering: „Die Planungsunterlagen für den Umbau liegen bei der Bezirksregierung. Sie muss uns überhaupt erst Baurecht geben.“
Der teure Umbau ist beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) angemeldet. Meering: „Es geht um die Finanzierung. Wir wissen jedoch noch nicht, ob wir in das Programm 2017 hineinrutschen werden.“ Zur Höhe der Kosten sagt Meering: „Die Schätzung stammt aus dem letzten Jahr. Wir gehen weiterhin von 4,8 Millionen Euro aus.“
Ziel ist ein barrierefreier Zugang zur Haltestelle. Deshalb werden wie üblich Rampen errichtet. Das Novum erklärt der Fachmann: „Für die Zeit der Kirmes wollen wir zugleich seitliche Treppen an den Bahnsteig anhängen. Die Breite des Bahnsteigs wird sich dadurch nicht wesentlich vergrößern.“
Denkmalschutz: Die Luegallee steht mitsamt ihren Bäumen auf der gesamten Länge unter Schutz. Deshalb müssen die Bäume auch auf dem Luegplatz komplettiert werden. Meering: „Wir wollen den Allee-Charakter wiederherstellen.“ Zugleich wird zwischen Fahrbahn und Bahnsteig je ein Grünstreifen angelegt. Dadurch erhält die Luegallee ab Luegplatz Grün.
Durch Bäume und Grün auf dem Luegplatz gehen je Fahrbahn rund 1,75 Meter Breite verloren. Da es bei jeweils zwei Fahrspuren bleibt, müssen Geh- und Radwege verschwenkt werden. Das macht das Projekt teurer als üblich.
Vor Beginn der großen Kirmes werden alle Absperrungen und Baustellen beseitigt. Mit der Platzgestaltung über dem Umspannwerk wollte die Rheinbahn ursprünglich warten. Nun hat sie doch schon über der Erde aufgeräumt. Die Zugänge zu den unterirdischen Toiletten sind ebenso verschwunden wie die Papier- und Flaschencontainer am Straßenrand, die oft so voll waren, dass sie den Linksabbiege-Verkehr behinderten. Nun sind die Müllbehälter in die Erde eingelassen. Die vergammelten Fahrradhäuschen, in denen die Räder oft jahrelang unbenutzt herumstanden und lagen, sind abgebaut und durch platzsparende Fahrradbügel ersetzt. Der Fahrradweg hat nun seitliches Grün, und er ist nicht mehr durch funktionslose Aufbauten behindert.