Landeshauptstadt gedenkt ermordeten Sinti und Roma
Am Samstag wird ein Kranz am Mahnmal „Ehra“ am Alten Hafen für die Opfer der Nazizeit niedergelegt.
Gemeinsam mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma NRW und anderen Kooperationspartnern gedenkt die Landeshauptstadt Düsseldorf regelmäßig am Jahrestag des „Auschwitz-Erlasses“ der Sinti und Roma Europas, die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords wurden. Im Rahmen dessen findet eine Kranzniederlegung am kommenden Samstag um 16 Uhr in der Düsseldorfer Altstadt, am Mahnmal „Ehra“ — Rheinort, am alten Hafenbecken — statt. Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und Roman Franz, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Nordrhein-Westfalen, werden vor Ort Worte des Gedenkens sprechen.
Am 16. Dezember 1942 gab Heinrich Himmler den Befehl, die letzten Sinti und Roma aus Deutschland und aus den besetzten Ländern in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportieren zu lassen. Dieser berüchtigte „Auschwitz-Erlass“ war ein zentraler Befehl zum nationalsozialistischen Massenmord, dem bis zum Kriegsende eine halbe Million Sinti und Roma in allen besetzten Ländern zum Opfer fielen. 1994 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 16. Dezember zum nationalen Gedenktag in Erinnerung an diesen Völkermord.
Unmittelbar nach der Kranzniederlegung wird in der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, ein Film über Leben und Werk von Otto Pankok, über seine Familie und besonders seine Tochter Eva (1925-2016) gezeigt: Der Maler war ein Freund der Düsseldorfer Sinti. Er malte sie, half ihnen und setzte sich nach 1945 für deren Entschädigungsansprüche ein. Unter dem Titel „Eigentlich soll alles so bleiben hier - Haus Esselt. Die Menschen, die Kunst und die Zeit“ über das Otto-Pankok-Museum bei Wesel nähert sich der Film der Geschichte um die Familie Pankok an. Für den rund 40-minütigen Dokumentarfilm wurden Bilder von Otto Pankok in Szene gesetzt und Besuchergruppen und Schulklassen begleitet. Dr. Dagmar Hänel wird in den Film einführen.
Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf, der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma NRW und dem Netzwerk Respekt und Mut.