Lange Wartezeiten, kaum Operationen: Streik an Uni-Klinken
Düsseldorf. Ein Streik des Personals hat am Dienstag den Betrieb an den Düsseldorfer Uni-Kliniken massiv eingeschränkt. Mehrere Hundert Mitarbeiter erschienen nicht zur Arbeit. Nach Angaben der Klinik waren nur neun von 30 Operations-Sälen in Betrieb.
Nur medizinisch dringende Eingriffe konnten durchgeführt werden, eine Vielzahl von Operationen musste verschoben werden.
Ein Kliniksprecher sagte, lediglich die Hälfte der Mitarbeiter für den Patiententransport auf dem großen Klinikgelände sei zum Dienst gekommen. In den Ambulanzen gebe es „enorm lange Wartezeiten“. Die Küche könne nur ein stark reduziertes Essensangebot bieten. Die Versorgung auf den Stationen sei aber gut.
In dem seit Monaten dauernden örtlichen Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft Verdi mehr Personal und einen Haustarifvertrag für Beschäftigte in den Tochtergesellschaften. Die Kliniken betonen dagegen, dass das Personal aufgestockt wurde. Die Kliniken in der Landeshauptstadt zählen zu den größten medizinischen Zentren in Nordrhein-Westfalen. 2017 nahm der Maximalversorger 50 000 Patienten stationär auf, über 280 000 kamen in die Ambulanzen.
Nach Angaben von Verdi waren am Vormittag bis zu 400 Beschäftigte im Ausstand, ein Sprecher des Krankenhauses sprach von bis 250 Streikenden.
Die Arbeitsniederlegung soll am Mittwoch weitergehen, wenn die Gesundheitsminister der Bundesländer in Düsseldorf tagen. Dann ist eine Demonstration geplant, zu der Verdi 2000 Teilnehmer erwartet. „Das passt natürlich“, sagte ein Streikender über die Gleichzeitigkeit. Beschäftigte der Uni-Klinik in Essen wollen an dem Tag ebenfalls streiken und zur Demo kommen. dpa