Gericht untersagt Streik an Uni-Klinik
Versorgung Schwerstkranker nicht gewährleistet.
Der Streit zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Leitung der Uni-Klinik um bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte spitzt sich zu. Das Arbeitsgericht Düsseldorf hat den von Verdi für Dienstag und Mittwoch angekündigten Streik auf Antrag des Krankenhauses für fünf Stationen der Klinik untersagt, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten. Auf diesen Stationen liegen nach Angaben der Uniklinik Patienten, von denen einige in akuter Lebensgefahr schweben. So lautet die Begründung des Gerichts: „Gestützt wurde die Entscheidung auf die vom Klinikum durch eidesstattliche Versicherung glaubhaft gemachten Gründe, dass die Durchführung dieses Warnstreiks auf den Stationen dazu geführt hätte, dass die Versorgung zum Teil schwerstkranker Patienten nicht mehr sichergestellt gewesen wäre.“
Verdi will mit der Klinikleitung über eine Entlastung der Beschäftigten verhandeln. „An der Uniklinik herrscht Pflegenotstand. Die Beschäftigten werden bei der Arbeit krank“, sagte Wolfgang Cremer, Leiter des Fachbereiches Gesundheit und Soziales bei Verdi NRW, laut Mitteilung. An den Abteilungen, die nicht vom Streikverbot betroffen seien, hätten rund 400 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, sagte ein Verdi-Sprecher. Nach seinen Angaben ist es die vierte Streikrunde an der Uniklinik Düsseldorf.
Die Klinik betonte, sie sei für solche Tarifverhandlungen nicht zuständig. Verdi weigere sich, die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der Länder zu führen. Außerdem habe die Klinik einen Entlastungskurs für die Mitarbeiter eingeschlagen. Im kommenden Jahr werde weiter Personal eingestellt, um die Pflege von fachfremden Aufgaben zu entlasten. Durch andere Maßnahmen solle die tägliche Arbeitszeit gesenkt werden. dpa/Red