Düsseldorf Lassa-Fieber-Verdacht: Mann aus Dortmund in Uni-Klinik
Düsseldorf (dpa) - Mit Verdacht auf eine Lassa-Fieber-Infektion ist am Wochenende ein 47-Jähriger auf einer Sonderisolierstation der Uniklinik Düsseldorf aufgenommen worden.
Er sei eine Kontaktperson des vor gut zwei Wochen in Köln gestorbenen Lassa-Patienten gewesen, teilte die Uniklinik am Samstag mit. „Er wird unter höchsten Sicherheitsbedingungen in der Station, die eigens für hochansteckende, potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen gebaut wurde, behandelt.“ Über den Zustand des Mannes wurde zunächst nichts bekannt.
Proben des Patienten wurden am Wochenende am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg untersucht. „Wir gehen davon aus, dass wir noch am Sonntagnachmittag das Ergebnis haben werden“, sagte Jonas Schmidt-Chanasit vom BNITM der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Virologen sind Ansteckungen mit Lassa-Erregern bei Kontakt mit den Ausscheidungen eines Kranken möglich. Das kann zum Beispiel bei Erbrechen oder Blutungen passieren.
Die Feuerwehr Düsseldorf hatte den Patienten am Samstag nach eigenen Angaben mit einem Spezialfahrzeug von Dortmund nach Düsseldorf gebracht, in einem Konvoi und begleitet von der Polizei. Speziell ausgebildete Einsatzkräfte hätten den Transport vorgenommen.
Am 26. Februar war in Köln ein 46 Jahre alter US-Bürger gestorben, der in Togo als Krankenpfleger gearbeitet hatte. Erst nach seinem Tod wurde eine Lassa-Virus-Infektion festgestellt. Es war der sechste diagnostizierte Lassa-Fall in Deutschland in mehr als 40 Jahren.
Lassa zählt wie Ebola und Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen Fiebern. Lassa-Viren können Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auslösen, später sind Hautblutungen, Durchfall und Erbrechen möglich.
Experten hatten erst vor wenigen Tagen zum Kölner Fall gesagt, dass sie die Gefahr weiterer Ansteckungen für sehr gering halten. „Lassa ist nicht so leicht übertragbar wie Ebola“, hatte Stephan Günther, Leiter der Abteilung Virologie am BNITM erläutert. Eine Ansteckung innerhalb Europas sei bisher noch nie vorgekommen.
Nach Angaben des Kölner Gesundheitsamtes hatte der US-Bürger, der in Köln starb, Kontakt zu 45 Menschen in Deutschland gehabt. Sie alle sollen zum medizinischen Fachpersonal gehört haben.