Lego-Geschäft So war der erste Tag der Brick Box

Düsseldorf · Am 1. Dezember hat der Pop-up-Store zum Lego-Bauen in den Bilker Arkaden eröffnet. Bei dem Design des Ladens verfolgen die Macher eine klare Linie.

Luca (7) und Max (6) arbeiten konzentriert zusammen an Parkgaragen für ihre Autos. Doch sie finden im Pool nur ein Männchen, das diese Autos hätte fahren können.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Seit Samstag sind nicht nur die ersten Türen in den Adventskalendern offen, sondern auch die Türen des neuen Pop-Up-Stores in den Bilker Arkaden. Für drei Monate können hier Kinder und Erwachsene in der Brick Box mit 500 000 Legosteinen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Für sechs Euro pro Baumeister gibt es ein Bändchen, mit dem einen Tag lang gebaut werden darf. Samstags kostet es sieben Euro.

Dabei wirkt die Brick Box nicht so bunt, wie man es sich bei so einem Legoparadies erwarten würde. Stattdessen wirkt der Raum wie ein Wohnzimmer in einem Geschäft für Designermöbel. Die Wände sind in schlichtem Schwarz und Weiß gehalten. Es gibt Sofas und im Raum verteilte Sitzwürfel. Auf den weißen Tischen liegen Architekturbücher - wenn auch über Legoarchitektur. Die Becken, die mit Legosteinen gefüllt sind, stechen heraus und bilden auffällige Farbakzente, sowie auch die Legobauwerke, die bereits am Schaufenster zu sehen sind.

Laut Christian Kurtenbach, der die Brick Box zusammen mit Till Wyszynski eröffnet hat, soll sie so kind- und erwachsenengerecht zum Entspannen einladen. Die Einrichtung ist aber sowieso immer „work in progress“ und die Baumeister designen mit, wie Kurtenbach erzählt: „Wir küren mit einer Onlineabstimmung immer das Bauwerk des Tages. Das bleibt dann aufgebaut und wird ausgestellt.“ Inspiriert wurden die beiden von einer Aktion des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt, das zwei Mal im Jahr zum gemeinsamen Bauen einlädt. Da es sie daran erinnerte, wie faszinierend Lego für sie als Kinder war, und sie keinen Ort finden konnten, der so etwas dauerhaft anbietet, beschlossen sie, so etwas selber zu eröffnen.

Kinder arbeiten hier fokussierter, haben aber weniger zum Spielen

Die beiden haben dabei sowohl an Buntbauer als auch an Klötzchensortierer gedacht. Es gibt in der Brick Box vier Becken mit einfarbigen Klötzchen und ein Becken mit gemischten. Am gelben Pool sieht Shana Terhort ihrem Sohn Max und seinem Freund Luca beim Bauen von gelben Garagen zu, in die sie ihre bunten Autos parken und würde am Liebsten selber mit ihnen bauen: „Ich musste meinem Sohn versprechen, dass sie mal alleine bauen dürfen.“ Sie ist mit der Umsetzung sehr zufrieden. Vor allem das schlichte Design zeigt für sie als Pädagogin, dass sich hier Gedanken gemacht wurden und die Kinder hier besser zusammen arbeiten können: „Hier gibt es nicht so viel Ablenkung und die Kinder bleiben auf die Steine fokussiert. Sie haben sich hier auch noch gar nicht gestritten.“

Die Brick Box ist erst
einmal auf drei Monate angelegt

Die beiden Jungs finden derweil das vielleicht einzige Legomännchen, das sich in das gelbe Becken der Brick Box geschlichen hat. Denn hier geht es eher darum zu bauen, als zu spielen, was manchen Kindern fehlen könnte. Der Mehrwert soll daher eher in der Menge der Steine liegen, mit denen die Baumeister all ihre Ideen verwirklichen können, und auch zusammenarbeiten.

Auch wenn die Brick Box zunächst für drei Monate angelegt ist, kann sich Kurtenbach vorstellen, dass es danach in veränderter Form weitergeht. An Ideen mangelt es ihm ohnehin nicht: „Wir werden in nächster Zeit drei Workshops veranstalten, wo alle zusammen etwas zu einem Thema bauen.“ Dann zeigt sich, ob aus dem Pop-up-Store ein dauerhaftes Geschäftsmodell werden kann.