Oberliga West behält in Unterzahl einen Punkt

Düsseldorf · Aber das 0:0 ist für das Team von Ranisav Jovanovic eigentlich zu wenig im Kampf um den Klassenerhalt. Die TuRU verliert unnötig mit 0:1 in Bocholt.

Milan Senic (SC West) springt im Zweikampf mit Hiesfeld’s Maik Goralski über die Klinge.

Foto: Scheidemann/Frederic Scheidemann

Für den SC West spitzt sich die Lage im Tabellenkeller in der Fußball-Oberliga immer weiter zu. Zwar war das 0:0 gegen den direkte Konkurrenten TV Jahn Hiesfeld angesichts der Tatsche, dass die Oberkasseler rund eine Stunde lang in Unterzahl spielen mussten, als kleiner Erfolg zu werten. Doch faktisch warf das Remis den SC West im Abstiegskampf noch weiter zurück. „Der Punkt ist zu wenig. Wir haben uns natürlich mehr ausgerechnet“, meinte auch Ranisav Jovanovic.

Dass es nicht mehr wurde, das hatten sich die Gastgeber wieder einmal ein Stück weit selbst zuzuschreiben. War der frühe Platzverweis für Kapitän Christoph Zilgens (26.) – der Kapitän hatte, unmittelbar nach dem er Gelb für Reklamieren gesehen hatte, bei einem gegnerischen Freistoß offenbar nicht die nötige Distanz zum Ball eingehalten – vielleicht noch diskutabel, so war die Rote Karte für Innenverteidiger Jeff Gyasi wegen Schiedsrichterbeleidigung (51.) schlichtweg dumm. Überhaupt ließ West über weite Strecken viel zu viel Energie an Schiedsrichter Tim Pelzer aus, der zwar nicht immer souverän wirkte, zum Beispiel aber auch mit der Gelb-Roten Karte für Hiesfelds Abwehrspieler Kevin Krystofiak (48.) richtig lag. Mit stärkerem Fokus auf die eigene Leistung wäre gegen stark ersatzgeschwächte Gäste noch weitaus mehr möglich gewesen.

Auch in Unterzahl hatte West durch Andrej Hildenberg (45., Latte), Maciej Zieba (55.), Rico Weiler oder Marcel Ewertz (beide 76.) gute Chancen auf das Siegtor. Das wiederum stimmte Ranisav Jovanovic positiv mit Blick auf die kommenden, schweren Wochen. „Wir haben auch mit einem Mann weniger nach vorne gespielt. Dafür hat das Team ein Lob verdient.“

West: von Ameln - Cetin, Gyasi, Weiler, Commodore - Senic (54. Moulas), Ewertz, Zilgens, Zieba (89. Stutz) - Hashimoto, Hildenberg (61. Deuß)

TuRU-Torhüter Bjön Nowicki hält noch einen Foulelfmeter

Eine ärgerliche 0:1-Niederlage kassierte die TURU in Bocholt. Trainer Samir Sisic musste seine zuletzt siegreiche Elf gegenüber der Vorwoche auf fünf Positionen umstellen, was sich zunächst auch negativ auf das Spiel auswirkte. „Wir hatten zu Beginn wohl etwas Angst vor der eigenen Courage“, meinte Sisic. Die Blau-Weißen konnten sich bei Björn Nowicki bedanken, dass es vor der Pause nur 0:1 stand. Denn TuRUs Keeper parierte kurz vor dem 0:1 noch einen von Marc Beckert getretenen Foulelfmeter (22.). Im zweiten Abschnitt wurde die TuRU mutiger, versäumte es aber, sich mit dem in der Luft liegenden Ausgleichstor zu belohnen.

TuRU: Nowicki - Reitz, Ozan, Rey Alonso, Beric (83. Kato), Funk, Nimoh, Ucar, Ayas (73. Munoz-Bonilla), Galleski, Ferati; Tore: 1:0 (26.) Gurny