1:5-Pleite: Ein schwarzer Tag für die DEG
Das Team von Jeff Tomlinson muss die Klasse der Eisbären bei der 1:5-Pleite anerkennen.
Berlin/Düsseldorf. Nach einer eindrucksvollen Demonstration der Macht durch die Eisbären Berlin musste sich die Düsseldorfer EG Dienstagabend im zweiten Play-off-Halbfinalspiel vor 14 000 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof deutlich mit 1:5 (1:2/0:2/0:1) geschlagen geben. Damit steht es in der Serie, in der drei Siege zum Finaleinzug nötig sind, nun 1:1. „Wir sind nur hinterher gelaufen und haben zugesehen“, sagte Kapitän Daniel Kreutzer. Im nächsten Spiel morgen (19.35 Uhr, Rather Dome) muss eine deutliche Leistungssteigerung her.
Die Fakten in dieser Serie sprechen eigentlich klar für die Eisbären Berlin. 894:619 Play-off-Spiele hat der Kader der Berliner gegenüber dem der DEG bislang in der Deutschen Eishockey Liga absolviert, gar 1342:1035 sind es in den gesamten Karrieren dieser Profis, und während bei den Eisbären bereits 18 Spieler einen Titel gewonnen haben, sind es auf Seiten der Düsseldorfer gerade einmal fünf.
Erfahrung pur also — und mit dieser übertölpelte das Team von Don Jackson den Gast vom Rhein regelrecht. Nach rekordverdächtigen 13 Sekunden lag der Puck durch einen Schuss von Tyson Mulock bereits im Kasten von DEG-Schlussmann Jean-Sebastien Aubin. Schlechter hätte der Abend an der Spree nun wahrlich nicht beginnen können.
Nun galt es erst einmal, sich zu sammeln, was auch zunächst gelang, obwohl es noch weitere heikle Situationen zu überstehen waren. Und als Simon Danner nach einem schönen Pass von Adam Courchaine in der 13. Minute sogar ausgleichen konnte, keimte unter den wenigen mitgereisten DEG-Fans Hoffnung auf.
Doch die Eisbären schalteten aus Wut den Turbo wieder ein und machten noch mehr Druck. Vor allem André Rankel war ein ständiger Gefahrenherd. Zunächst konnte Aubin seine und andere Versuche noch entschärfen, doch drei Minuten vor der ersten Pause traf Derrick Walser mit der Rückand zum 2:1 für den vierfachen DEL-Meister.
Die Eisbären ließen auch im zweiten Drittel nicht im geringsten nach. Florian Busch spitzelte den Puck zum 3:1 ins Tor (30.) und acht Minuten später wuchtete André Rankel die Scheibe mit einer derartigen Wucht ins Netz, dass sie dort ein Loch riss und hinten wieder heraus sprang, so dass die beiden Schiedsrichter zur Anerkennung des Treffers den Videobeweis benötigten. Der Däne Mads Christensen setzte dann in der 48. Minute mit dem 5:1 den Schlusspunkt in einem aus Sicht der Berliner fast perfektem Spiel.