American Football: „Düsseldorf Blades“ melden ihr Team ab
16 Spielerinnen sind zu wenig für die Bundesliga.
Düsseldorf. Frauen-Football auf höchstem Niveau — das hatte Düsseldorf in den vergangenen Jahren stets zu bieten. Doch in diesem Jahr suchen die Fans einen Bundesligisten vergeblich. Die Düsseldorf Blades mussten ihre Mannschaft nach Saisonbeginn abmelden. Bereits das zweite Heimspiel gegen die Crailsheim Hurricanes hatte Mitte Mai nicht mehr stattfinden können. „Wir hatten einfach nicht mehr genügend Spielerinnen, die in den verbleibenden Saisonspielen hätten auflaufen können“, sagt Thomas Seidel, Sprecher des Footballklubs Düsseldorf Bulldozer, unter deren Dach das Frauenteam untergebracht ist.
Die Entscheidung sei von Trainerstab und Vorstand „schweren Herzens“ getroffen worden. „Vor allem aus Gründen der Fürsorgepflicht und des Versicherungsschutzes.“ Denn mit nur 16 verbliebenen Spielerinnen hätten alle in Offensive und Defensive fast durchspielen müssen, eine entsprechende Verletzungsgefahr wäre neben der sportlich fragwürdigen Aussicht das höchste Risiko gewesen.
Üblich sind beim Football spezialisierte Akteure für alle Positionen und eine strikte Trennung in Offensiv- und Defensivspieler. Bei jeweils elf Akteuren pro Formation wären somit mindestens 22 nötig, üblich sind aber deutlich mehr in einem Mannschaftskader.
Die Düsseldorf Blades gehören seit November 2009 zum Verein und waren aus den ehemaligen Düsseldorf Panther Ladies hervorgegangen. In den Jahren 2010 bis 2012 waren die Blades dreimal deutscher Vizemeister — im Finale um den „Ladies Bowl“ hatte es jeweils Niederlagen gegen den deutschen Rekordmeister Berlin Kobra Ladies gegeben. 2013 erreichte das Team nach einem durchwachsenen Saisonstart noch das Halbfinale.
„Natürlich hätten wir uns eine andere Entwicklung im Sinne des Sports gewünscht“, sagt Seidel. Die Blades bleiben allerdings weiterhin im Trainingsbetrieb und wollen in der Spielzeit 2015 neu angreifen.