ART gewinnt im Abstiegskrimi
Das 101:98 der Rather war nichts für schwache Herzen. Für die Giants wird die Lage im Tabellenkeller immer bedrohlicher.
Düsseldorf. Grenzenlose Erleichterung beim ART, riesige Sorgenfalten bei den Giants. Der Kampf gegen den Abstieg aus der ersten Basketball-Regionalliga der Herren nimmt immer mehr Fahrt auf. Und er ist in einigen Spielen schon jetzt an Dramatik kaum zu überbieten.
Während die Giants in eigener Halle beim 87:103 (40:49) gegen die BSG Grevenbroich einmal mehr eine herbe Enttäuschung hinnehmen mussten, kannte nur wenige Kilometer entfernt der Jubel keine Grenzen. Nach einem nervenaufreibenden Spiel hatte der ART auf heimischem Parkett den direkten Konkurrenten BBG Herford nach Verlängerung mit 101:98 (81:81, 50:40) niederringen können. Als in der Sporthalle Golzheim die Schlusssirene ertönt war, rissen die Spieler ihre Arme in die Höhe und feierten fast schon euphorisch mit den Fans. „Das war heute ein sehr, sehr wichtiger Sieg für uns. Vielleicht war es sogar der wichtigste Sieg in dieser Saison“, sagte Trainer Robert Shepherd.
Mit 18:24 Punkten hat der Aufsteiger aus Rath nun vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Aber bevor dies feststand, mussten die Fans durch ein Wechselbad der Gefühle. Zur Pause führte der ART scheinbar sicher mit 50:40, doch zu Beginn des vierten Viertels stand es plötzlich 63:64. Die Begegnung wurde immer hektischer, Fehler häuften sich, nur ein Akteur blieb von der ganzen Dramaturgie unbeeindruckt. Paulius Kleiza verwandelte mit stoischer Ruhe Wurf um Wurf und kam am Ende auf starke 35 Punkte.
Die entscheidenden Treffer indes markierten andere. Acht Sekunden vor dem Ende rettete Raed Mostafa den ART in die Verlängerung. Und dort ließ dann Deividas Sabeckis die Halle schier explodieren.
Von solch einer Stimmung sind die Giants weit entfernt. Das Team von Gerrit Terdenge liegt mit 14:28 Punkten nur wegen der besseren Korbdifferenz nicht auf einem Abstiegsplatz. Haarsträubende Nachlässigkeiten in der Defensive machten alle Arbeit zunichte. „Unser Verhalten in der Abwehr hat mich massiv geärgert“, sagte Terdenge. Über 100 Gegenpunkte in einem Heimspiel sind alarmierend. Die Giants müssen zittern.