ART: Wiederbelebung des Handballs

Die Stadt greift dem ART finanziell unter die Arme. Ziel ist die Rückkehr in den Profi-Sport.

Foto: Young

Düsseldorf. Spätestens mit dem Abstieg des ART Düsseldorf aus der 3. Liga West im Sommer diesen Jahres hat der Handballsport in der Sport- und Landeshauptstadt den Tiefpunkt erreicht. Derzeit sind die Herren des ART und die Frauen von Fortuna, die jeweils in der Oberliga Niederrhein — der vierthöchsten Spielklasse — angesiedelt sind, das handballerische Aushängeschild von Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf greift dem ART Düsseldorf nun unter die Arme. Der Handballsport soll mittel- bis langfristig wieder an die alten Erfolge anknüpfen.

Konkret: Der ART soll nicht nur zurück in die 3. Liga, sondern auch Richtung Profihandball in der 2. Liga blicken. „Handball gehört zu den fünf beliebtesten Sportarten in unserer Stadt“, betonen Burkhard Hintzsche, Sportdezernent der Stadt Düsseldorf, und Martin Ammermann, Geschäftsführer der Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH.

Zwar spricht man von einer langfristigen Kooperation mit den Handballern des ART, doch die ist erst einmal auf ein Jahr bis zum 30. Juni 2015 angelegt. So erhält der ART pro Euro selbst erwirtschafteten Sponsorengeldern von der Stadt noch einmal 50 Cent extra bis zur Höchstsumme von 45 000 Euro. Um diese zu erreichen, müssten die Rather somit 90 000 Euro Sponsorengelder einnehmen.

Mit den Mitteln der Stadt wird ausschließlich die 1. Herren-Mannschaft unterstützt, was natürlich besonders Jens Sieberger, Coach des Oberligisten, erfreut. „Natürlich hätte ich diese Unterstützung früher gewünscht, um den Abstieg aus der 3. Liga zu vermeiden. Aber es ist ein richtig tolles Zeichen von der Stadt“, sagt der 39-Jährige. „Wenn man überlegt, was wir in den letzten vier Jahren an hervorragend ausgebildeten Handballern verloren und an andere Klubs abgegeben haben, hätten wir sicherlich eine gute Zweitligamannschaft an den Start bringen können.“

Jens Sieberger denkt vor allem an die A-Jugend, mit der er selbst 2010 die Deutsche Meisterschaft gefeiert hatte. Spieler wie Julius Kühn (heute: VfL Gummersbach, Nationalspieler), Alexander Feld (HSV Hamburg), Jan und Nils Artmann (Bergischer HC), Bastian Roscheck (DhfK Leipzig) oder Marc Pagalies (HSG Krefeld) verließen den Verein aufgrund mangelnder Perspektive.

Um langfristig in der 3. beziehungsweise 2. Liga mitspielen zu können, benötigt der ART laut Wolfgang Böhr, stellvertretendem Handball-Abteilungsleiter, mindestens 250 000 bis 500 000 Euro. Deshalb hofft er, dass Sponsoren dem Beispiel der Stadt Düsseldorf folgen.