Fortuna Düsseldorf Aufsichtsrat: Votum für Kall und Jäger
Fortunas Aufsichtsrat spricht den beiden Mitgliedern des Vorstandes das Vertrauen aus.
Düsseldorf. Mit dem Auftrag, in Zukunft harmonischer und „möglichst erfolgreich“ zusammenzuarbeiten, wurde den Vorstandsmitgliedern Dirk Kall und Paul Jäger das Vertrauen ausgesprochen. Die mit Spannung erwartete Sitzung des Aufsichtsrates von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf am Samstag war nicht nur wichtiger als das Spiel der Mannschaft in Sandhausen, sondern auch ein Indikator dafür, wie sehr es den Gremien des Vereins darum geht, eine tiefe Vertrauenskrise zu meistern.
„Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass nun alle Kräfte gebündelt werden müssen, damit Vorstand und sportliche Leitung die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Clubs schaffen können“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins.
Nach der für den Vorstand positiven Entscheidung des Kontrollgremiums kann die Fortuna nun mit Hochdruck daran arbeiten, die kommende Saison vorzubereiten, und vergeudet keine Zeit mit der Suche nach weiteren neuen Entscheidungsträgern.
Die Zeichen, die vom Aufsichtsrat kamen, waren klar und deutlich, auch wenn in diesem Gremium wohl längst nicht alle Mitglieder dem Vorstand diese Art der Absolution aussprechen wollten. So werden sich beide Gremien in Zukunft daran messen lassen müssen, wie die Zusammenarbeit unter- und miteinander ausfällt. Denn Streit und Kompetenzgerangel kann die Fortuna nicht mehr gebrauchen. Der Vorstand benötigt neben einer klaren Linie und der zielgerichteten Arbeit auch die Unterstützung und das gelebte Vertrauen des Aufsichtsrates.
„Jeder Fortune weiß, dass Phasen der Euphorie bei unserem Verein immer mal wieder durch Phasen der tiefen Enttäuschung abgelöst werden“, sagte Aufsichtsratschef Marcel Kronenberg. „Wir sind uns auch bewusst, dass in den letzten Monaten Entscheidungen getroffen wurden, die den Eindruck entstehen lassen haben, der Verein entledige sich seiner Wurzeln. In einem intensiven Gespräch haben wir unsere Erkenntnisse dem Vorstand mitgeteilt.“ Für den Vorstand sollte allerdings auch klar sein, dass dessen Handeln transparenter gemacht und die Kommunikation nach außen dringend zu verbessern ist. Die Aussage, dass die sportlichen und vereinsinternen Planungen für die kommende Saison vorangetrieben werden sollen, unterstreicht die Kritik an der bisherigen Zusammenarbeit innerhalb des Vorstandes.
Der Aufsichtsrat forderte zudem, möglichst umgehend einen sportlichen Leiter („Sportmanager“) zu engagieren. Und es sieht so aus, als solle diese Person keinen Vorstandsposten mehr erhalten. Wichtiger sei dessen möglichst optimale Zusammenarbeit mit dem Trainerteam. Zudem ist aus der Mitteilung zu lesen, dass sogar überlegt wird, einen kaufmännischen Geschäftsführer/Manager zu engagieren.