Basketball: „Erfolgreiche Teams müssen wachsen“

Der neue Magics-Trainer Markus Zilch will eine bessere Verteidigung sehen.

Düsseldorf. Die erste Premiere als neuer Trainer von Basketball-Zweitligist ART Magics hat Markus Zilch hinter sich - 76:77 in Nördlingen. Am Sonntag folgt die erste Vorstellung vor eigenem Publikum (gegen Heidelberg, 15 Uhr). Im WZ-Interview spricht der 42-jährige Essener über seine ersten Erkenntnisse und die weiteren Pläne mit dem Tabellenletzten.

Herr Zilch, warum hat es nicht mit einem Sieg zur Premiere geklappt?

Zilch: Uns haben ein paar Sekunden gefehlt, da war viel Pech dabei. Eigentlich hatten wir gut verteidigt, dem Gegner gelang aber trotzdem erst der vorentscheidende Drei-Punkte-Wurf und dann der wichtige Ballgewinn. Natürlich wäre mir zum Einstand ein Sieg lieber gewesen, aber ich muss der Mannschaft für ihren kämpferischen Einsatz ein Kompliment machen.

Was macht Sie optimistisch, dass es gegen Heidelberg besser läuft?

Zilch: Wir haben eine ganze Woche Training, die wir ausnutzen wollen. Hoffentlich kann ich die Mannschaft so gut kennen lernen, dass ich sie zum Sieg führen kann. Aber wir müssen vorsichtig sein, denn Heidelberg hat zuletzt die starken Rhöndorfer geschlagen.

Was haben Sie für eine Mannschaft vorgefunden?

Zilch: Ich möchte keine Kollegenschelte betreiben. Aber aus meiner Sicht war die Mannschaft körperlich nicht in bester Verfassung - aus welchen Gründen auch immer. Zudem fehlt taktisches Verständnis, das für meine Arbeit grundlegend ist.

Wo sind die ärgsten Baustellen?

Zilch: Das Zusammenspiel in der Verteidigung. Da müssen wir als Einheit auftreten und nicht nur jeder für sich kämpfen. Für die Offensive ist die Qualität der Spieler hoch genug.

Planen Sie personelle Wechsel?

Zilch: Das ist nicht in meinem Sinn. Ich halte das nicht für leistungsfördernd. Erfolgreiche Teams müssen über Jahre wachsen, vielleicht mal punktuell verstärkt werden. Natürlich steckt man da nicht drin, was bei den Magics in den vergangenen Jahren passiert ist. Personalentscheidungen haben oft einleuchtende Gründe.

Aber Sie könnten selbst bald wieder weg sein, richtig?

Zilch: Ja, auch wenn ich das hier weiterführen möchte. In vier bis sechs Wochen soll es sich entscheiden, ob für mich interessante Optionen eintreten. Ich bin den Magics dankbar, dass wir das so offen lassen konnten.

Warum sind Sie trotzdem zu den Magics gekommen?

Zilch: Es hat schon geschmerzt zu sehen, was in Düsseldorf passierte. Ich bin angesprochen worden und war gerne bereit zu helfen. Dafür kennt man sich im Basketball-Geschäft lange genug.