Der nächste Stolperstein wartet auf die HSG
Gegen Korschenbroich sollen die Spieler von Georgi Sviridenko klaren Kopf behalten.
Düsseldorf. Olaf Mast spricht von "gnadenlosem Teamgeist", Leidenschaft und Disziplin. Der Trainer des TV Korschenbroich, dem morgigen Gegner der HSG Düsseldorf in der 2. Handball-Bundesliga, weiß also spätestens nach dem 30:27 gegen Wallau-Massenheim am vergangenen Samstag, wie man Favoriten bezwingt. Der Tabellenletzte hat damit zwar erst zwei Punkte auf dem Konto, aber Geschmack daran gefunden und das Ziel, auch der psychisch angeschlagenen HSG ein Beinchen zu stellen. "Wir haben überhaupt keinen Druck, der Gegner muss dagegen unbedingt gewinnen", erklärte der Kollege von Düsseldorfs Georgi Sviridenko.
Der HSG-Trainer seinerseits hat laut eigener Aussage die letzten Nächte nicht so gut geschlafen. Nach der Niederlage gegen Friesenheim versuchte er das Rätsel zu lösen, warum seine Mannschaft gegen einen Bundesligisten (Berliner Füchse/32:27) im Pokal gewinnt und drei Tage später gegen einen durchschnittlichen Zweitligisten (Friesenheim/32:36) so enttäuscht. Eine richtige Antwort hatte Sviridenko nicht zu bieten, aber für die Folgen sorgt er gegenüber der Mannschaft. "Wir müssen weiter trainieren und im Kopf klar sein", so der HSG-Trainer.
Frank Flatten fand da erneut deutlichere Worte. "Ich habe zwar nicht den Eindruck, dass sich die Mannschaft auseinander dividieren lässt. Aber so darf es nicht weitergehen", meinte der HSG-Manager. "Es geht nicht, dass wir in der 2. Liga irgendwo im Mittelfeld rumkriechen. Wir müssen gegen Korschenbroich ein Zeichen setzen."
Warum es schwer ist, das Ruder rumzureißen, erklärte Flatten auch. "Wir haben leider keine Typen, die nach vorne preschen. Keiner, der mal die Mannschaft auf dem Feld wachrüttelt. So einer, wie Michael Hegemann es war." Nach einem solchen Spieler, der eine Führungsrolle mit Leben erfüllt, habe man vor der Saison händeringend gesucht.
Wie viel verbindet sie noch mit der HSG Düsseldorf?
Mirko Bernau: Ich habe immer noch viel Kontakt zu meinen ehemaligen Mitspielern wie Jens Sieberger, Max Ramota oder Robert Heinrichs. Die HSG war die beste Truppe, in der ich in meiner Karriere gespielt habe. Der Zusammenhalt war damals sensationell.
Wie schätzen Sie die Düsseldorfer Aufstiegschancen ein?
Bernau: In der Vorbereitung lief es spielerisch besser als im Moment. Aber die Liga ist in dieser Saison sehr ausgeglichen, deshalb ist die Chance auf jeden Fall noch vorhanden. Für die Mannschaft war die Umstellung vom ständigen Underdog zum Favoriten sicherlich schwierig.
Haben Sie sich als Neu-Korschenbroicher für das Spiel bei Ihrem Ex-Verein etwas Besonderes vorgenommen?
Bernau: Ja, ich habe ein kleines persönliches Ziel. Ich würde gegen Almantas Savonis gerne ein Tor durch die Beine erzielen. Alma regt sich immer so schön auf.