Fußball/Oberliga: Nur die Tore fehlen im feurigen Derby

Turu muss sich mit einem 0:0 gegen den Wuppertaler SV II begnügen. Auch in der temporeichen zweiten Hälfte fielen keine Tore.

Düsseldorf. Rassige Zweikämpfe, hohes Tempo, viele Emotionen - das Oberliga-Spiel zwischen der Turu und der Zweitvertretung des Wuppertaler SV bot zweifellos alles, was der geneigte Fußball-Fan von einem Derby erwartet. Nur die Tore fehlten. Doch auch ohne das Salz in der Suppe schmeckte die Kost, die die Aktiven auf dem tiefen Rasen im Stadion an der Feuerbachstraße den rund 400 Zuschauern boten. Beide Trainer waren sich am Ende einig, eine Nullnumer auf hohem Niveau gesehen zu haben. Einzig Turus Innenverteidiger Ralf Skrobisch wollte in die allgemeinen Lobgesänge nicht einstimmen. "Von unserer Seite war es heute eher ein schwaches Spiel. Wir wollten es zu Beginn nur mit spielerischen Mitteln lösen und sind dann nur hinterher gelaufen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen", resümierte der 38-Jährige.

Lopez-Torres hat gegen seinen Ex-Klub einen schweren Stand

Skrobischs Negativfazit fußte vor allem auf den ersten 20 Minuten, in denen die Hausherren meist nur die Hacken ihrer Wuppertaler Gegenspieler sahen. Erst nach ein paar taktischen Umstellungen fand die Turu besser ins Spiel und erarbeitete sich bis zum Pausenpfiff ein Chancenplus. Eine der Gelegenheiten vergab Miguel Lopez-Torres, der ansonsten gegen seinen Ex-Klub in der Offensive einen schweren Stand hatte. "Schade, dass mir gegen meinen alten Verein kein Treffer geglückt ist. Insgesamt müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein", meinte der Flügelstürmer. Denn auch in einer weiterhin temporeichen zweiten Spielhälfte erarbeiteten sich die Gäste ein leichtes Übergewicht. Jonas Agen musste schon sein ganzes Können aufbieten, um Chancen von Marco Neppe (76.) und Ferhat Uelker (81.), der aus fünf Metern völlig freistehend am starken Schlussmann scheiterte, zu vereiteln. Die Turu hatte Schwierigkeiten, gegen eine äußerst aggressiv zu Werke gehende Gäste-Elf den spielerischen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen zu bestätigen, bestach jedoch mit Kampfkraft und Einsatzwillen. "An ein schönes Spiel war heute nicht zu denken. Ich denke aber trotzdem, dass wir unsere Sache gut gemacht haben", befand der fleißige Spielmacher Samet Atulahi.

Recht hatte er, und somit hatte dieses feurige Derby am Ende nur einen Verlierer: Wuppertals Matthias Ruhmann, der bei einem Zusammenprall mit Marc Sesterhenn zwei Zähne verlor und mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.