Düsseldorf. Magics-Trainer Robert Shepherd hat seine Sachen noch nicht alle gepackt. Zu viel ist in diesen Tagen zu erledigen für die nahe Zukunft des Düsseldorfer Basketball-Zweitligisten. Erst später geht es in seine Heimatstadt Chicago. "Im nächsten Monat vielleicht", sagt der US-Amerikaner knapp. Wer Shepherd kennt, der weiß, dass es kein Urlaub wird. Von Chicago aus sind die Wege vergleichsweise kürzer zu den Universitäts-Mannschaften. Von der Stadt an den Großen Seen aus ist der Kontakt leichter zu den alten Bekannten, von denen sich Shepherd Hinweise auf potenzielle neue Magics-Akteure erhofft. Denn davon will der Ex-Profi gleich einen ganzen Schwung mitbringen. "Es müssen jetzt aber nicht nur US-Amerikaner sein", sagt der Trainer, "die Nationalität interessiert mich nicht." Der Charakter vielmehr und das spielerische Potenzial. In Shepherds Stellenausschreibung dürfte ungefähr das stehen: Gesucht werden schnelle und sehr bewegliche Basketballer, die attraktiven Tempo-Basketball drauf haben und nicht nur für ein paar Monate treu sind.
In der kommenden Saison hat der Zweitligist viele neue Gesichter
Deshalb gibt sich Shepherd besonders Mühe, sichtet seit dem Saisonende Videos von Spielern, holt Informationen ein und kontaktiert Agenten und Sportler. Sein Ziel: "Ich will die möglichst besten Spieler haben, die wir uns für unser Geld leisten können." Ebenso wie Ex-Nationalspieler Vladimir Bogojevic gehört auch Ezenwa Ukeagu nicht mehr dazu. Nach einem Eingewöhnungsjahr hatte er eine starke Saison 2005/06 gespielt, aber in der vergangenen Saison "überzeugende Motivation und Trainingseinstellung" vermissen lassen, heißt es. Daneben trennten sich die Magics nach fünf Jahren auch von Björn Gieseck, dem bereits - wie in der WZ berichtet - vor einigen Wochen gekündigt worden war. Seine Aufgaben als Sponsoringleiter der Magics teilen sich wieder Geschäftsführer Kolja Bathow und Manager Patrick Seidel, während Gieseck mit Zweitligist Hagen in Verbindung gebracht wird. Weil auch Damon Jackson und Rico Grier die Angebote der Magics ablehnten (Shepherd: "Beide kommen wohl nicht zurück."), wird die Mannschaft ein völlig neues Gesicht bekommen. Shepherd arbeitet am totalen Umbruch, damit die Magics in der neuen "Pro A" bestehen können. Die Mannschaft der vergangenen Saison hätte da keine Chance, sagt er. "Keiner hat sich weiterentwickelt", sagt Shepherd, "viele haben nur nach Entschuldigungen gesucht, und das muss jetzt aufhören." In den kommenden Wochen sollen die ersten Spieler unterschreiben - ehe Shepherd seine Sachen packt und in den USA weiter an der nahen Zukunft der Magics arbeitet.