Boll beschwert sich über schlechte Betten und gewinnt
Bei Mannschaft-WM nimmt Borussias Spitzenspieler die Kapitänsrolle wahr. Süß pausiert noch.
Düsseldorf. Weiche Betten und eine mäßige Verpflegung konnten Timo Boll & Co. nicht stoppen. Mit vier Siegen in vier Spielen feierten die Teams des Deutschen Tischtennis-Bundes einen Traumstart in die Mannschafts-Weltmeisterschaft in Moskau.
Borussias Spitzenspieler Timo Boll zeigte gegen Dänemark (3:0) und Spanien (3:0) mit Hilfe eines Betten-Tricks ein gelungenes WM-Comeback.
"In den Betten in unserem Quartier hat man unglaublich durchgehangen. Das half nur, die Matratze auf den Boden zu legen", berichtete der 29-Jährige auf seiner Internetseite über den Schlaf-Ärger im Spielerhotel Kosmos. "Mittlerweile hat unsere halbe Delegation diesen Trick angewandt."
Boll kritisierte den Weltverband ITTF. "Der ist für die Betten-Situation verantwortlich. Wir bezahlen einen hohen Preis, aber das Hotel ist einer WM nicht würdig. Bei einer Fußball-WM könnte man das nicht machen."
Wegen seiner Rückenbeschwerden hatte der Weltranglisten-Dritte bei den WM-Turnieren 2008 und 2009 gefehlt. "Es ist schön, wieder in der Box zu stehen und nicht zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen", sagte Boll. In den ersten von fünf Gruppenspielen hatte der dreimalige Team-Europameister und Olympia-Zweite Deutschland kaum Probleme.
Die Dänen traten ohne ihren Einzel-Europameister Michael Maze an. Gegen Spanien überzeugte vor allem Dimitrij Ovtcharov (Charleroi), der glatt in drei Durchgängen siegte. Boll hatte gegen Jesus Cantero unerwartete Schwierigkeiten und gab ebenso wie der neu ins Team gerückte Bastian Steger (Frickenhausen) zwei Sätze ab.
Bolls Klubkollege Christian Süß pausierte. Er hatte vor zwei Wochen einen Muskelfaserriss erlitten und erhielt von Bundestrainer Richard Prause eine Pause. Gegen Japan, das am Mittwoch als vermeintlich stärkster Gegner im Kampf um den wichtigen Gruppensieg auf das DTTB-Team wartet, soll Süß wieder antreten.