Tennis: Es geht um die WTC-Zukunft

Hauptsponsor wird gesucht. Die Zuschauerzahlen gehen 2010 um 4,5Prozent zurück.

Düsseldorf. Elf Jahre Arag-World-Team-Cup - mit dem Ausstieg des Namenssponsors ging am Pfingstwochenende eine Ära zu Ende, und die Tennis-Mannschaftsweltmeisterschaft steht momentan ohne Hauptsponsor da.

Auf der Abschluss-Pressekonferenz nahm Turnierdirektor Dietloff von Armin artig Abschied von dem langjährigen Partner, dessen Vorstandsvorsitzender Paul-Otto-Faßbender dem World Team Cup für die Zukunft viel Erfolg wünschte. Was so reibungslos und stilvoll über die Bühne ging, bereitet den Verantwortlichen des größten deutschen Tennisturniers große Sorgen.

Auch wenn das Turnierfazit von Arnims positiv ausfiel, es gibt Ansatzpunkte, die die Zukunft des Turniers in Frage stellen. Nicht zuletzt die zurückgehenden Zuschauerzahlen, die mit minus 4,5 Prozent beziffert wurden. An den sieben Tagen kamen bei der 33. Auflage 63.850 Besucher, im vergangenen Jahr waren es noch 66.850 auf der Anlage. "Uns fehlte in diesem Jahr ein Feiertag. Das war der Grund", sagte Dietloff von Arnim.

Immerhin läuft der Vertrag mit der ATP noch bis 2012, solange ist der Fortbestand gewährleistet, allerdings garantiert nur ein neuer Hauptsponsor die nötige Finanzspritze und die damit verbundene Attraktivität für Topspieler, die in diesem Jahr fehlten. Bei neuen Sponsoren für das kommende Jahr ließ von Arnim durchblicken, dass Karstadt Interesse angemeldet habe.

Ein wichtiger Ansprechpartner ist für Dietloff von Arnim auch die ATP, damit Topspieler wieder den Weg nach Düsseldorf finden. "Die ATP ist gefordert. Wir haben sie um ein klares Engagement gebeten. Schließlich geht es um die ATP-WM", sagt von Arnim.

"Es muss ein Riegel vor Konkurrenz-Veranstaltungen geschoben werden." Demnach sollen zeitgleiche Turniere und Showkämpfe, die in Konkurrenz zum World Team Cup stehen, anders terminiert werden. Dies solle auch juristisch geprüft werden.

"Wir können die Tennisprofis nicht zwingen, damit sie bei uns spielen. Die Spieler werden von Agenten vertreten, die ihre Termine festlegen. Und da geht es in beiden Fällen um Geld, das es zu verdienen gibt", sagt von Arnim. "Wir wollen natürlich motivierte Mannschaften beim World Team Cup haben. Eine zentrale Rolle spielt dabei Deutschland."

Die deutsche Rolle war bei diesem WTC-Turnier als Dritter der Blauen Gruppe eher klein. Im Endspiel setzten sich die argentinischen Sandplatzspezialisten gegen die USA durch.