Borussia besteigt erneut Europas Thron

Die Düsseldorfer gewinnen auch das Final-Rückspiel in Orenburg und damit erstmals seit 2011 wieder die Champions League.

Borussia Düsseldorf ist zurück auf dem europäischen Tischtennis-Thron. Der deutsche Rekordmeister freut sich erstmals seit 2011 wieder über den Gewinn der Champions League. Möglich machte dies ein 3:1 im Rückspiel beim russischen Titelverteidiger Fakel Orenburg. Bereits das Hinspiel hatte die Mannschaft um Superstar Timo Boll mit 3:2 für sich entscheiden können. Damit greift die Borussia am Samstag kommender Woche in Frankfurt am Main nach dem „Triple“, wenn das Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen Ochsenhausen ausgetragen wird. „Das ist mein erster Champions-League-Sieg. Es ist fantastisch, Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen. Das ist für mich das Highlights meiner Karriere“, sagte Stefan Fegerl.

Foto: Horstmüller

Die Nominierung von Stefan Fegerl kam nach der durchwachsenen Vorstellung von Anton Källberg am vergangenen Sonntag im Duell mit Vladimir Samsonov nicht überraschend. Verblüffender war da schon die Tatsache, dass der Österreicher das Auftakteinzel bestritt. Borussia-Trainer Danny Heister hatte sich bewusst für diese taktische Variante entschieden, um später Kristian Karlsson an Position drei gegen Samsonov aufbieten zu können. Und Fegerl zahlte das Vertrauen in ihn bravourös zurück. Der 30-Jährige bezwang Jun Mizutani in vier Sätzen und fügte dem Japaner damit die erst zweite Einzel-Niederlage in der Champions League in den vergangenen beiden Jahren zu. Die erste hatte Mizutani im Hinspiel gegen Timo Boll kassiert.

Borussias Spitzenspieler gelang nach Fegerls Überraschungstriumph dann der zweite Sieg binnen sechs Tagen gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Dimitrij Ovtcharov. Trotz verlorenen ersten Durchgangs behielt der Weltranglistendritte die Ruhe und setzte sich abermals mit 3:1 gegen die Nummer zwei der Welt durch, die physisch erneut nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war. Der viermalige Champion um Ovtcharov stand somit bereits mit dem Rücken zur Wand. Vor dem dritten Einzel war klar, dass der Borussia zwei weitere Sätze genügen würden, um selbst bei einer möglichen 2:3-Niederlage den Titel zu gewinnen. Und Samsonov sorgte beim eher unterkühlten Anhang der Gastgeber noch einmal für Hoffnung. Mit 3:0 behielt der „Altmeister“ gegen Karlsson die Oberhand, auch weil der 26 Jahre alte Schwede nicht an seine starke Vorstellung aus dem Hinspiel anknüpfen konnte. Dafür brachte „Mister Zuverlässig“ anschließend den Erfolg unter Dach und Fach. Boll gewann gegen Mizutani und beendete damit die letzte zarte Hoffnung des Titelverteidigers, der selbst bei einem 3:2 aufgrund des Satzverhältnisses keine Chance mehr gehabt hätte.