1:3 in Fulda-Maberzell Borussia fliegt aus dem Pokal
Düsseldorf · Der Titelverteidiger unterliegt im Achtelfinale beim TTC Fulda-Maberzell mit 1:3. Den einzigen Punkt holt Anton Källberg.
(tino) Die Tischtennisspieler von der Borussia wollen Titel gewinnen – immer. Allerdings gelingt das nicht immer. Doch selten müssen sich die Borussen so früh von einer Titelchance verabschieden wie in der erst vor kurzem gestarteten Saison 2024/25. Beim mannschaftlich runderneuerten TTC Fulda-Maberzell setzte es für den Rekordpokalsieger aus Düsseldorf eine 1:3-Niederlage. „Ich finde Düsseldorf hat schon so viele Titel geholt, jetzt sind auch mal andere dran. Wir waren schon so oft knapp dran an einem Titel und sind immer an Düsseldorf gescheitert, schrieb der TTC-Fanbeauftragte Frank Wirthmann in den sozialen Medien. „Ob wir es dieses Jahr schaffen, weiß keiner, aber im Pokal haben wir schon mal einen großen Titelfavoriten ausgeschaltet.“
Dass es an der Fulda für den Titelverteidiger ein ganz schwerer Gang werden würde, war allerspätestens nach dem Bundesligaspiel der Borussen vor drei Wochen in Maberzell klar, als es für den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger eine derbe 0:3-Klatsche gab. Da war Borussias Europameister und Weltranglistenelfter Dang Qiu allerdings nicht dabei. Im Pokal aber griff der 27-Jährige zum Schläger. Das veränderte auch die Ausgangssituation für Borussias und Deutschlands Tischtennis-Ikone Timo Boll. „Das Ligaspiel hat zwar gezeigt, dass wir gegen Fulda verlieren können. Jetzt ist Dang dabei, was für uns eine deutliche Verstärkung bedeutet“, hatte Boll vor dem Pokalspiel gesagt.
Aber Qiu konnte die Siegeshoffnungen der Düsseldorfer nicht beflügeln. Zweimal trat der Penholder-Spieler an den Tisch, zweimal unterlag er. Seinen ersten Einsatz hatte der von Borussia-Chefcoach Danny Heister als Spitzenspieler aufgebotene Qiu gegen die Nummer zwei des TTC, Cheng-Jui Kao. Den erst 19-Jährigen Mann aus Taiwann hatte der Borusse noch vor Wochenfrist beim WTT-Champions-Macao in 4:2 Sätzen im Halbfinale bezwungen. Klar, dass da alle Borussen nach der Niederlage Bolls gegen seinen Nationalmannschaftskameraden Dimitrij Ovtcharov mit dem Ausgleich zum 1:1 rechneten. Doch es kam anders. Zwar war es über zwei Durchgänge ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem auch Qiu die Sätze hätte gewinnen können, doch am Ende stand ein ernüchterndes 0:3 in des Europameisters Bilanz. „Dang hat lange nicht an sich selbst geglaubt. Wir müssen das hinnehmen. Es war ein 50:50-Spiel“, resümierte Borussia-Manager Andreas Preuß.
So stand es also 0:2 und nicht 1:1. Das interessierte Borussia Anton Källberg aber herzlich wenig. Von Druck, von der Angst vor der Niederlage war beim Schweden nichts zu spüren. Källberg hatte die Partie locker im Griff. Heister hatte Källberg auf Position drei gesetzt, um eine Wiederholung der Liga-Niederlage Bolls gegen Meng zu vermeiden. Diese taktische Maßnahme des Headcoaches war erfolgreich. Nachdem Källberg die Überlebensgeister der Düsseldorfer noch einmal gestärkt hatte, schwang sich Qiu zu einer hochklassigen Auseinandersetzung mit Ovtcharov auf. Was die beiden in der mit 410 Zuschauern ausverkauften Halle zeigten, war absolute Weltklasse. In einem von sensationellen Ballwechseln geprägten Hochgeschwindigkeitsduell war das Glück jedoch nicht auf Qius Seite. So sicherte sich „Dima“ mit einem hohen von Verzweiflung getragenen Abwehrball der auf die seitliche Tischkante flog, den Matchball.