Eintracht Spontent hat Großes vor So revolutioniert ein Düsseldorfer Klub die Volleyball-Szene

Düsseldorf · Vom Feierabendteam zur Oberliga in Rekordzeit: Eintracht Spontent bringt frischen Wind in die Szene und hat Großes vor. Wer treibt die Erfolgsgeschichte an, und was macht den Verein so besonders?

 So war es im Vorjahr: Die Spieler von Eintracht Spontent feiern die Verbandsligameisterschaft.

So war es im Vorjahr: Die Spieler von Eintracht Spontent feiern die Verbandsligameisterschaft.

Foto: RP/Florian Treiber

Die Volleyballer von Eintracht Spontent mischen die Volleyball-Szene der Stadt auf. Innerhalb kürzester Zeit haben sie es in die Oberliga geschafft. Und die Reise soll weitergehen. Ziel ist die 1. Bundesliga. Doch wer steckt hinter dem Verein? Wo kommt er her? Was ist die Idee? Was macht den neuen Verein aus, der einen riesigen Zulauf hat? Auf Spurensuche.

Was verbirgt sich hinter Spontent?

Die Wurzeln von Eintracht Spontent liegen in der namensgebenden Firma. Sie ist ein Kanal auf der Streaming-Plattform Twitch, die mit der Übertragung von Beachvolleyball-Turnieren begann. Später kamen Partien der Volleyball- und Tischtennis-Bundesliga dazu. Spontent ist auch Veranstalter und Ausrichter der Beach Tour im Beach-Volleyball. Da ist der frühere Volleyball-Profi und Spontent-Vorstandsvorsitzende Alexander Walkenhorst federführend.

Woher kommt der Verein?

Die Idee zu der Mannschaft hatten die Mitarbeiter der Firma. Sie entschlossen sich, nach Feierabend zum lockeren Volleyballspiel zusammenzukommen, zuerst gar nicht mit der Absicht, an einem Spielbetrieb teilzunehmen. Das änderte sich aber schnell. 2022 traten sie zunächst als Tusa 06 IV in der Bezirksliga an und schafften den Aufstieg in die Landesliga. Zur Saison 2023/24 gründeten sie den Verein Eintracht Spontent e.V. Die Mannschaft trat nun in der Verbandsliga an, wo sie es erneut auf Platz eins schaffte und den Einzug in die Oberliga perfekt machte.

Wieviele Teams hat Eintracht?

Der Verein wächst enorm schnell. Für die am Wochenende beginnende Saison hatte Eintracht ursprünglich mit drei Männermannschaften und einer Frauen-Mannschaft geplant. Nun hat der Verein wegen des großen Andrangs sogar ein viertes Männer-Team angemeldet. Die Erste tritt in der fünftklassigen Oberliga an – gemeinsam mit den Stadtrivalen ART-Füchse und Mitaufsteiger Tusa 06. Die Zweite spielt in der Bezirksliga. Die Frauen starten in der untersten Klasse, in der Kreisliga.

Wohin möchte Spontent?

Längst ist aus der anfänglichen Freizeitsport-Idee der Mitarbeiter etwas ganz Großes geworden. Eintracht denkt in riesigen Dimensionen: Die Männer-Mannschaft soll den Weg in die 1. Bundesliga antreten. In der anstehenden Saison ist der Sprung in die Regionalliga anvisiert, danach müsste das Team noch drei weitere Male aufsteigen, um das Oberhaus zu erreichen. Die insgesamt vier Aufstiege sollen möglichst in vier bis maximal sechs Jahren geschehen. Und die Frauen sollen folgen.

Was ist die Motivation des Klubs?

„Eintracht Spontent steht für eine Sportart, die viel mehr Popularität verdient hat, und für eine coole Community, die viel zu wenig Beachtung findet.“ So sieht es Teammanagerin Louisa Ribke. „Wir wollen Volleyball in der Stadt populär machen und ins Rampenlicht stellen. Volleyball hat so viel zu bieten! Die Community ist einfach klasse!“

Wie gewinnt Spontent Beachtung?

Spontents Herangehensweise ist völlig neu – und trifft den Nerv der Zeit und den der Sportbegeisterten. Der Verein ist auf YouTube, Instagram und Tiktok stark präsent. Vom 1. Januar bis zum 1. September dieses Jahres verteichnete der Spontent-Kanal auf Instagram 12,34 Millionen Impressions. Der YouTube-Kanal des Klubs hat 40 000 Abonnenten. Perfekte Möglichkeiten ergeben sich für Spontent aus dem Stream der Spiele. Aus den Livebildern erstellen die Mitarbeiter dann zusätzlichen Content, um ihre weiteren Kanäle zu bedienen. Da werden per YouTube, Instagram und Tiktok lustige Dinge aus den Partien präsentiert, auf der anderen Seite auch die spektakulärsten Ballwechsel gezeigt. Die Zugriffszahlen sind beeindruckend. „Wir nehmen die Menschen mit unseren Posts mit zum Training und auch mit zu den Auswärtsspielen“, sagt Louisa Ribke. Das Feedback sei durchweg positiv, sagt die Teammanagerin. „Wir freuen uns, wenn wir die Leute erreichen. Wir bekommen viele tolle Nachrichten. Über eine habe ich mich besonders gefreut: Da meinte einer, er sei durch die Videos so begeistert gewesen, dass er wieder mit dem Volleyballspiel begonnen habe.“