Die Lage in der Bezirksliga Überraschende Wendungen in der Bezirksliga
Düsseldorf · MSV Düsseldorf startet stark, während Vizemeister Eller 04 und TSV Urdenbach straucheln. Die Lage in der Liga.
Der TSV Urdenbach? Ziert nach zwei Spieltagen ohne eigenen Torerfolg und ohne Punkt das Tabellenende. Der SC West? Leistet ihm Gesellschaft. So weit, so wenig überraschend. Die Gruppe 1 der Fußball-Bezirksliga hat aber durchaus auch Unerwartetes zu bieten. Dass Vizemeister TSV Eller 04 ebenfalls noch ohne Zähler dasteht, hatte wohl kaum eine auf dem Zettel stehen. Und auch der perfekte Saionstart des ebenfalls in Eller beheimateten MSV Düsseldorf verblüfft durchaus. Ja, der Landesliga-Absteiger hatte mit dem im Totalumbruch befindlichen SC West vielleicht einen dankbaren Auftaktgegner. Aber einen 3:1-Auswärtssieg beim HSV Langenfeld der in der vergangenen Saison in Gruppe 3 die Vizemeisterschaft errungen hatte, muss man auch erst einmal holen.
„Mit sechs Punkten aus zwei Spielen habe ich ehrlich gesagt auch nicht gerechnet“, sagt Mo Rifi. So können die Verantwortlichen an der Heidelberger Straße erst einmal durchatmen und zugleich den Kritikern die starke Schulter zeigen. Denn für sein Transferaktivitäten wurde der MSV schon belächelt.
Quasi auf den letzten Drücker hatte er mit Said Harouz, Aleksandar Pranjes, Jannik Stevens und Ali Daour ein namhaftes Quartett präsentiert. Allesamt Spieler mit einer interessanten Vita, die ihre besten Zeiten aber schon hinter sich zu haben schienen. Und ausgerechnet sie sollen den Neustart nach dem Landesliga-Abstieg einläuten? Bislang scheint der Plan aufzugehen. Für den nach einjähriger Pause reaktivierten Daour stehen nach zwei Partien bereits drei Treffer auf dem Konto. Dabei kann der 33-Jährige kaum trainieren. Sein Teamkollege Said Harouz glänzte in Langenfeld mit zwei Vorlagen. Eine davon nutzte Aleksandar Pranjes.
Mo Rifi fühlt sich angesichts dieser Statistiken schon jetzt in seinem Vorhaben bestätigt. „Wir haben es im letzten Jahr ja mit jungen Spielern probiert. Das Ergebnis kennt jeder. Die Jungs waren engagiert und sind gerannt. Aber was nutzt es, wenn man zu viele falsche Wege geht“, erklärt der 41-Jährige. Will heißen: Beim MSV ist nunmehr weniger mehr. Dass die schon etwas älteren Leitwölfe vielleicht nicht mehr jede Trainingseinheit mitmachen können, wird akzeptiert, sofern am Sonntag die Leistung stimmt. Bisher tat sie es, was sich auch auf die Stimmung in der Kabine auswirkt. „Wir haben eine Menge Spaß zusammen“, sagt Rifi. Allerdings ist auch der Coach erfahren genug, um zu wissen, dass es nicht immer so glatt laufen wird. Die Gegner werden noch stärker. Und ganz sicher wird es auch Rückschläge geben. Erst dann wird sich zeigen, wie stabil das neue Gebilde des MSV ist.
Immerhin: Die sechs Punkten, die die Mannen um Kapitän Wiren Bhaskar schon auf dem Konto haben, kann ihnen keiner mehr nehmen. „Das sind alles Zähler für den Klassenerhalt“, betont Rifi, der sich frühestens in der Winterpause darüber Gedanken machen möchte, ob die Saisonziele gegebenenfalls korrigiert werden können.