Frauen-Niederrheinligist mit vielen Zugängen Frischer Wind beim CfR Links

Düsseldorf · Mit Verstärkungen auf allen Positionen und einer motivierten Cheftrainerin starten die Frauen in die neue Saison der Niederrheinliga.

Lena Edle von Pollak kehrt zum CfR Links zurück.

Foto: Heiko van der Velden

Beim CfR Links bewegt sich was. Zunächst noch nicht in der Tabelle, da die Saison in der Frauen-Niederrheinliga erst am 1. September startet. Personell aber haben die Heerdterinnen bereits einige Pluspunkte gesammelt. Davon jedenfalls ist Lorrene Jalina, die das Traineramt des nach Essen gewechselten Chefcoachs Jan Eul übernommen hat, überzeugt. „Unsere neuen Zugänge haben sich schnell ins Team integriert und werden sowohl für das Team als auch für ihre persönlichen Ziele alles geben. Jeder Neuzugang stellt eine wertvolle Bereicherung für unseren Kader dar.“

In vergangenen Spielzeiten scheiterten die Rot-Schwarzen nicht nur in einigen Spielen an den Gegnerinnen, sondern auch an sich selbst. Aus vielen verschiedenen Gründen fehlten immer wieder Spielerinnen, darunter auch Leistungsträgerinnen, sodass die Bank meist dünn besetzt war und die Qualität auf dem Platz nicht dem eigentlichen Leistungsvermögen des Kaders entsprach.

Das soll sich nicht wiederholen. „Durch die Verstärkungen auf nahezu allen Positionen sind wir nun flexibler aufgestellt und können auch bei Ausfällen mit entsprechenden Umstellungen reagieren“, ist Jalina zuversichtlich.

Die Vorbereitung ist weitestgehend abgeschlossen, alle Augen richten sich auf das erste Punktspiel bei SGS Essen III. Wer zu den Favoriten zählt und wo ihr Team einzuordnen ist, interessiert die Trainerin zunächst nicht. Jalina: „Unser Fokus wird darauf liegen, vor allem auf uns selbst zu schauen und unsere Leistung kontinuierlich zu verbessern, um Schwächen auszumerzen und unsere Stärken auszubauen. Ich erwarte eine starke und ausgeglichene Liga, in der sich keine Mannschaft etwas schenkt.“

Als bestes Düsseldorfer Team schloss der CfR die Vorsaison als Fünfter ab. Das sollte die Richtschnur sein. Auf wessen Schultern aber liegen die Hoffnungen des CfR Links? Wer sind die Neuen im Kader?

Ehemalige Innenverteidigerin verspürt Offensivdrang

Da wäre zunächst einmal die alte Neue, wobei „alt“ bei 25 Jahren despektierlich klingt. So jung ist Lena Edle von Pollack, die beim CfR vier Jahre in der Defensive für Ordnung sorgte, bevor es sie in vergangene Saison zum FV Mönchengladbach ging. Ein Jahr reichte, dann zog es sie nach Heerdt und zu „ihrer“ Mannschaft zurück. „Mir fehlte die tolle Atmosphäre beim CfR. Das Teamgefüge, der Teamgeist: Wir verstehen uns alle super und wir machen auch neben dem Platz viel zusammen.“ Was sich verändert hat, ist die taktische Ausrichtung von Lena Edle von Pollack. Die ehemalige Innenverteidigerin verspürt inzwischen Offensivdrang und sieht ihre neue Heimat eher im zentralen Mittelfeld. „Aber ich spiele natürlich auch da, wo Not an der Frau ist.“ Egal, ob hinten oder weiter vorne: Zu hören sein wird die lautstarke Führungsspielerin von jeder Position aus. Lea Struck kam über Umwege nach Düsseldorf und zum CfR. Nachdem sie beim Westfalenligisten Herforder SV das Mittelfeld verstärkt hatte, wechselte die heute 25-Jährige in die dritte niederländische Liga, dann studienbedingt nach Osnabrück. Nun arbeitet sie bei einem Düsseldorfer Logistik-Unternehmen im Projektmanagement. „Ich habe geschaut, welche höherklassigen Teams es in der Stadt gibt und mich für den CfR entschieden, auch weil mir die Atmosphäre im Verein direkt zusagte“, erzählt Lea Struck, die aufgrund ihrer Zeit in Herford mit Viertliga-Niveau vertraut ist. Auch Lea Blondin, die in Düsseldorf Psychologie studiert, musste an der Pariser Straße nicht lange an der Vereinstür kratzen. „Ich habe von Anfang an gesagt: Ich wechsle nur, wenn ich mich wohlfühle. Das war beim CfR der Fall. Die Leute kamen auf mich zu, waren offen, haben Fragen gestellt. Das hat mir die Entscheidung erleichtert.“ Lea Blondin pendelte bis zum Vereinswechsel mehrmals in der Woche von Düsseldorf aus zum knapp 50 Kilometer entfernten Klubgelände des Landesligisten SV Budberg. Der Pendelstress fällt nun flach, der Fokus liegt ganz auf Studium und Sport. Am wohlsten fühlt sich die 21-Jährige auf der linken Außenbahn. Sie hält große Stücke auf das Team, das aber noch zusammenwachsen müsse. „Wir haben ja einige neue Spielerinnen im Kader. Es braucht Zeit, um sich blind zu verstehen und um die Laufwege und die Stärken der Mitspielerinnen zu erkennen. Ich bin guter Hoffnung, dass das Spielverständnis zum Saisonbeginn für Siege reicht.“

Mie Blittersdorf wollte eigentlich die Fußballschuhe an den Nagel hängen. Eine langwierige Verletzung setzte Körper und Motivation zu. Aber mit 23 Jahren aufhören? „Dann habe ich mir aber doch gedacht: Komm, versuche es noch einmal!“ Es kam zum Last-Minute-Wechsel. Weil sie beruflich eh mit Düsseldorf verbunden ist und sie „den CfR schon immer sympathisch fand“, fiel die Entscheidung leicht. Mie Blittersdorf kommt vom Ligakonkurrenten Viktoria Winnekendonk, wo sie am liebsten die linke defensive Außenbahn beackerte. Neu sind außerdem Nono Yamakawa (17, zentrales Mittelfeld, kommt vom OSV Meerbusch), Nono Yamakawa (22, Stationen: Recklinghausen/Tusa 06/Alemannia Aachen).

Wenn die Neuen und Etablierten sich schnell finden, sollte ein Platz unter den ersten Fünf im Bereich des Möglichen liegen. Die Vorzeichen stimmen. „Ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen der Spielerinnen. Alle sind hochmotiviert und brennen darauf, dass die Saison endlich beginnt“, freut sich auch Lorrene Jalina auf ihre erste Spielzeit als Cheftrainerin.